25. April 2024

Geld muss fließen

Der Titel der Podiumsdiskussion in Dresden “Geld muss fließen” war vielversprechend. Drei Humanwirtschaftler machten sich darum auf den Weg und sahen sich das mal an …

Ratlosigkeit und Zynismus


So kann man die Podiumsdiskussion vom 06.09.2010 in Dresden zusammenfassen, welche unter dem viel versprechenden Titel „Geld muss fließen“ angekündigt wurde.
Hochkarätige Gäste aus dem regionalen Finanzwesen sowie der sächsische Finanzminister versuchten Strategien zu entwickeln, wie die Finanznot des Gemeinwesens überwunden werden kann.
Auf Grund der völligen Verhaftung im bestehenden Geldsystem konnten nur Ratlosigkeiten, PR-Sprüche und Zynische Anmerkungen vernommen werden. Finanzminister Unland (Foto: welt.de) verneinte glatt einen Zusammenhang von Finanzkrise und Geldknappheit und meinte, dass so etwas eben immer wieder mal vorkommt. Geradezu zynisch wurde er, als er die Sozialausgaben indirekt als zu hoch bewertete und empfahl, doch Sozialarbeit in die Familien zu verlagern (empörter Widerspruch aus dem Saal). Der Vertreter der Deutschen Bank brüstete sich mit 85 Millionen Unterstützung der Bank für soziale und kulturelle Projekte. Auf Nachfrage musste er einräumen, dass dies lediglich
0,5 % (!) des Gewinns seien (Gelächter im Saal). Die Hilf- und Ratlosigkeit der Finanzexperten zeigte sich auch darin, dass als einziger „Ausweg“ aus der Geldklemme vermehrte Stiftungs- und Spendenaktivitäten vorgeschlagen wurden.
Dass dies die völlige Abhängigkeit des Gemeinwesens vom Wohlwollen privater Spender (und ihrer privaten Interessen!) bedeutet, war auch vielen Zuhörern im Saal klar.
Leider wurden die Wortmeldungen unseres 2. Vorsitzender Daniel Dietze bei der anschließenden Diskussion komplett ignoriert (Zufall?), so dass eine Alternative zum jetzigen bankrotten System nicht zu Gehör kam. Dennoch war der Besuch für uns nicht ohne Erfolg, denn die von Pfr. Dietze und Göhler vor der Veranstaltung verteilten Werbezettel der Humanwirtschaftspartei fanden starken Absatz und wurden während der Diskussion (wohl als Reaktion auf die ratlosen „Experten“ im Podium) rege gelesen.
Carsten Heine

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