19. März 2024

Sind Kriege unvermeidbar?

Kriege sind nicht naturgegeben. Da war sich neulich die Runde bei “Scobel” einig.  85% der Menschheitsgeschichte waren frei von gegenseitigem Abschlachten. Das änderte sich erst, als die Ressourcen knapp wurden, und der Mensch vom Jäger und Sammler zur Felderbewirtschaftung überging und Grenzzäune zog. Hier begann der Kampf um die überlebenswichtigen Ressourcen, der bis heute die Konflikte befördert. Es geht um Boden, Wasser, Öl, und bald auch um saubere Luft.
Denn viele Ressourcen sind beschränkt und einzigartig. Auch die vorübergehende Ölschwemme ändert nichts daran, dass wir mit dem Vorhandenen haushalten müssen.
So ist auch ganz klar, dass die Erde nicht einigen Wenigen gehört, sondern allen Menschen, die darauf leben! Es ist also eine Friedensaufgabe der Menschheit sich einvernehmlich und auf Augenhöhe darüber zu einigen, wie die Ressourcen zu verbrauchen sind, dass jeder Mensch entsprechend an der Nutzung teilhaben kann. Anders werden wir die aktuellen Ressourcenkriege nicht beenden können.
Religiöser Fanatismus findet überall dort fruchtbaren Nährboden, wo Menschen sich vom wirtschaftlichen Fortschritt abgekoppelt fühlen. Das gilt für die Pariser Vorstädte genauso, wie für ganze Ethnien. Das Versagen der EU bei der Arbeitsbeschaffung treibt dafür anfällige Jugendliche radikalen Rattenfängern zu, die ihnen Selbstbestätigung geben.
Ein kleiner Bericht in der FAZ wirft ein Schlaglicht auf den Zusammenhang von Geld und Psyche.  “100 aus armen Bevölkerungsgruppen stammende Probanden mit schweren psychischen Störungen erhielten monatlich 53 € . Eine Kontrollgruppe von 50 psychisch Kranken wurde wie üblich von Therapeuten und Sozialarbeitern betreut. Die Teilnehmer, die Geld erhielten, waren nach einem 3/4 Jahr signifikant weniger depressiv und ängstlich, sie hatten neue soziale Kontakte geknüpft und Selbstvertrauen gewonnen.”(FAZ 28.10.2015, Natur und Wissenschaft S 1)
Um weiteren Kriegsursachen den Boden zu entziehen, muss man die Frage nach den Kriegsgewinnlern umfassender als üblich beantworten. Das sind nicht nur die Rüstungsfabrikanten. Das globaisierte Finanzkapital braucht die sporadische Kaitalvernichtung auf den Kriegsschauplätzen dieser Welt, um die eigene Kapitalrendite in die Höhe zu schrauben. Schwache Regierungen begründen die Aufrüstung mit dem Erhalt von Arbeitsplätzen. Verstärken sich die sozialen Spannungen trotzdem, dienen Kriege dazu, um vom eigenen Versagen abzulenken, wie wir jetzt gerade wieder beobachten können.
Helmut Bein

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