25. April 2024

Ein Brief im Zorn

“Wir befinden uns am Vorabend eines großen Krieges”,  diese Worte von Egon Bahr werden jedem aufmerksamen Bürger immer mehr traurige Gewißheit.  Jürgen Todenhöfer, deutscher Publizist und ehemaliger Medienmanager, veranlasst dies unter anderem zu einem offenen Brief, welchen wir hier zitieren möchten. Als Humanwirtschaftler können wir da nicht mehr viel hinzufügen.

Sehr geehrte Präsidenten und Regierungschefs!
Ihr habt mit eurer jahrzehntelangen Kriegs – und Ausbeutungspolitik Millionen Menschen
im Mittleren Osten und in Afrika ins Elend gestoßen. Wegen euch flüchten weltweit die Menschen. Jeder 3. Flüchtling in Deutschland stammt aus Syrien, Irak und Afghanistan. Aus
Afrika kommt jeder 5. Flüchtling. Eure Kriege sind auch Ursache des weltweiten Terrorismus.
Statt ein paar 100 internationale wie vor 15 Jahren haben wir jetzt über 100.000. Wie ein
Bummerang schlägt eure zynische Rücksichtslosigkeit jetzt auf uns zurück.
Wie üblich denkt ihr nicht daran, eure Politik wirklich zu ändern. Ihr kuriert nur an den Symp-
tomen herum. Die Sicherheitslage wird dadurch jeden Tag gefährlicher und chaotischer. Immer
neue Kriege, Terrorwellen und Flüchtlingskatastrophen werden die Zukunft unseres Planeten
bestimmen. Auch an Europas Türen wird der Krieg eines Tages wieder klopfen. Jeder Geschäftsmann, der so handeln würde, wäre längst gefeuert oder säße im Gefängnis. Ihr seid totale Versager.
Die Völker des Mittleren Ostens und Afrikas, deren Länder Ihr zerstört und ausgeplündert habt,
sowie die Menschen Europas, die jetzt unzählige verzweifelte Flüchtlinge aufnehmen, zahlen
für eure Politik einen hohen Preis. Ihr aber wascht eure Hände in Unschuld. Ihr gehört vor den
Internationalen Staftgerichtshof. Und jeder eurer politischen Mitläufer müsste eigentlich  den
Unterhalt von mindestens 100 Flüchtlingsfamilien finanzieren.
Im Grunde müssten sich die Menschen dieser Welt jetzt erheben und euch Kriegstreibern und
Ausbeutern Widerstand leisten. Wie einst Ghandi – gewaltlos, in “zivilem Ungehorsam”. Wir
müssen neue Bewegungen und Parteien gründen. Bewegungen für Gerechtigkeit und Mensch-
lichkeit. Die Kriege in anderen Ländern genauso unter Strafe stellen wie Mord und Totschlag im
eigenen Land. Und die Euch, die Verantwortlichen für Krieg und Ausbeutung, für immer zum
Teufel jagen. Es reicht! Haut ab! Die Welt wäre ohne euch viel schöner.
Jürgen Todenhöfer

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