19. April 2024

Die soziale Marktwirtschaft ist tot !

Wo stehen wir in der Sozialen Marktwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland heute ?

Hier die Fakten:
13 Mio arme Menschen. Als Arm gilt jemand der weniger als 60% des mittleren Einkommens verdient.
Jedes 4.  Kind in Deutschland ist verarmt weil es in einer armen Familie lebt.
10,2  Mio  Minijober und Aufstocker.
Tatsächliche Arbeitslosigkeit (statistisches Bundesamt)   im Mai 2016: 3.528.187 erwerbsfähige Menschen

Nicht gezählte Arbeitslose gesamt: 864.173
o          Älter als 58, beziehen Arbeitslosengeld I und/oder ALG II: 163.976
o          Ein-Euro-Jobs (Arbeitsgelegenheiten): 81.913
o          Förderung von Arbeitsverhältnissen: 7.746
o          Fremdförderung: 143.517
o          Bundesprogramm Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt: 6.625
o          Berufliche Weiterbildung: 166.518
o          Aktivierung und berufliche Eingliederung (z. B. Vermittlung durch Dritte): 205.886
o          Beschäftigungszuschuss (für schwer vermittelbare Arbeitslose): 2.906
o          Kranke Arbeitslose (§126 SGB III): 85.086


Privatvermögen aller Deutschen (80,5 Millonen Menschen) = 10,8 Billionen Euro
60% der Menschen haben lediglich einen Anteil daran in Höhe von 2,5% !!!
10% der Menschen haben daran einen Anteil von  90%  – der Rest fällt auf die  Superreichen
Vor 25 Jahren verdiente der Chef im Monat durchschnittlich das 25fache des Monatsgehalt eines mittleren Angestellten in seiner Firma. Heute liegt das monatlich Einkommen bei 500 – 800% des monatlichen Einkommens eines mittleren Angestellten.
Die Ungleichheit kostet Deutschland 6% der Wirtschaftsleistung.
Nach Meinung der OECD ist Deutschland zwar das reichste aber das unsozialste Land in Europa !

DIW-Chef Marcel Fratzscher klagt an –  “Die soziale Marktwirtschaft ist tot”
 Kaum ein Land ist so ungleich wie Deutschland, sagt der Ökonom.

 Es ist das Credo der sozialen Marktwirtschaft: “Das mir vorschwebende Ideal beruht auf der Stärke, dass der Einzelne sagen kann: Ich will mich aus eigener Kraft bewähren, ich will das Risiko des Lebens selbst tragen, will für mein Schicksal selbst verantwortlich sein”. Fast 60 Jahre ist es her, dass Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhardt der deutschen Nachkriegsbevölkerung seine Vision von Wirtschaft und Wohlstand nahegebracht hat. “Wohlstand für alle”, heißt das Werk, das 1957 auf den Markt kam. Nun räumt einer der renommiertesten deutschen Ökonomen mit dieser Illusion auf. Statt “Wohlstand für alle” gebe es heute “Wohlstand für immer weniger”, schreibt Marcel Fratzscher. Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hat ein neues Buch verfasst (“Verteilungskampf. Warum Deutschland immer ungleicher wird”), das er an diesem Montag in Berlin vorstellt und über das er mit Politikern diskutieren will. Eingeladen hat er sich dazu Martin Schulz (SPD), den Chef des Europaparlaments, und Jens Spahn (CDU), Staatssekretär im Bundesfinanzministerium.

Fratzschers These: “Die soziale Marktwirtschaft existiert nicht mehr”. Die Ungleichheit in Deutschland habe in den vergangenen Jahren massiv zugenommen. Die reichsten zehn Prozent besitzen inzwischen zwei Drittel des Vermögens, die ärmere Hälfte habe dagegen praktisch nichts. In keinem anderen Land der Euro-Zone sei die Vermögensungleichheit höher, kritisiert der DIW-Chef. Nicht nur bei den Vermögen, auch beim Einkommen liegt nach der Analyse Fratzschers einiges im argen. Die Schere zwischen hohen und niedrigen Einkommen klaffe immer weiter auseinander. Rund die Hälfte der Arbeitnehmer habe hinnehmen müssen, dass ihre Löhne in den vergangenen 15 Jahren an Kaufkraft verloren haben. Das Schlimmste aber, meint der DIW-Chef, ist die fehlende Chancengleichheit. In kaum einem anderen Land beeinflusst die soziale Herkunft die Aufstiegschancen so sehr wie in Deutschland. Arme bleiben arm, Reiche reich. 70 Prozent der Akademikerkinder gehen zur Uni, hat Fratzscher recherchiert, in Nicht-Akademiker-Haushalten sind es nur 20 Prozent.

 Was tun? Den Reichen nehmen und den Armen geben? Das, meint der Ökonom, ist zu kurz gesprungen. Schon heute sei die Steuer- und Abgabenlast hoch, verteile der Staat um. Doch ohne vernünftiges System. Der DIW-Chef fordert gleiche Steuersätze für Kapitalerträge und Lohn, gleiche Erbschaftsteuersätze für Familien- und Privatvermögen. Doch wichtiger ist ihm ein anderer Punkt: die Bildung. Förderung von der Kita an, gute Lernbedingungen und eine bessere Qualifizierung sollen auch den sozial Schwachen ermöglichen, aus eigener Kraft voranzukommen.

Hartwig Meyer

Nationalökonomie ist, wenn die Leute sich wundern, dass sie kein Geld haben”, Kurt Tucholsky

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