24. April 2024

Warum findet eine Umverteilung des Reichtums von Unten nach Oben statt?

Warum findet eine Umverteilung des Reichtums von Unten nach Oben statt?

Warum findet eine Umverteilung des Reichtums von Unten nach Oben statt, wenn man doch glauben mag dass eine Umverteilung von Oben nach Unten stattfindet, da ja die Reichen höhere Steuern zahlen müssen und die Armen Sozialgelder und Infrastruktur beziehen?

Es ist ein faszinierender Irrglaube dass eine Verteilung des Reichtums von Oben nach Unten stattfindet, welcher sich aus der Unkenntnis des auf Zinsen basierenden Finanzsystems ergibt. Das liegt daran weil den meisten unbekannt ist, dass sie beim Kauf von Waren im Schnitt ca. 40% an Zinsen bezahlen sowie beim zahlen von Steuern Zinsen für über €2 Billionen Staatsverschuldung leisten. In Deutschland stieg die Produktivität je Erwerbstätigenstunde zwischen 1991 und 2011 um 35 %. Es wird dank technologischem Fortschritt mit immer weniger Arbeit immer mehr produziert doch die Arbeitszeiten reduzieren sich nicht.

Der Grund hierfür ist die Umverteilung des Kapitals von vielen Lohnarbeitern zu wenigen Großkapitalisten. Die Reichen zahlen zwar mehr steuern als die Armen, die Reichen sind jedoch auch im Besitz von Bundesschatzbriefen und Renditeversicherungen und machen somit trotz der Steuern unterm Strich ein hohes Plus und entziehen den Armen dadurch Kapital. Je höher die Staatsverschuldung, desto höher die Zinslast und desto höher ist also auch der Umverteilungsprozess von Unten nach Oben.

“Rechnet man die Kapitalverzinsung aller Produktionsebenen zusammen, bestehen Produktionspreise, Steuern, Gebühren und Mieten zu durchschnittlich mindestens 30% aus Zinsen. Wessen Zinseinnahmen weniger als 30% seiner Lebenshaltungskosten betragen, ist somit ein Verlierer unseres Geld- und Zinssystems. Das sind 90% der Bevölkerung einer jeden Volkswirtschaft.” – Hemut Creutz, Wirtschaftsanalytiker und Publizist

Auch beweist die Tatsache dass es 123 Milliardäre und 400 Tausend Millionäre gibt dass eine Umverteilung stattfindet, wenn man weiß, dass Geld bei der Vergabe von Krediten entsteht und Guthaben sowie Schulden somit immer gleich hoch sein müssen. Ein Milliardär, der Anleihen von €1 Milliarde besitzt, bekommt jährlich durch den Steuerzahler beim Zinssatz von 1%, Zinsen in Höhe von €10 Millionen. Die 123 Milliardäre alleine erhalten gemeinsam also jährlich Milliarden von der restlichen Bevölkerung ohne einen Finger krumm machen zu müssen. Der aktuell niedrige Zins betrifft nämlich nicht die Staatsanleihen. So wichtig Geld für den Alltag der Bevölkerung ist, so wenig wissen die allermeisten darüber bescheid. Sie glauben dass das Geld, welches Sie erspart haben oder monatlich beziehen, seinen Wert gefahrlos beibehalten wird und wissen nicht um die automatisierte Umverteilung des Reichtums, welche in diesem existierenden kapitalistischen Geldsystem verankert ist bescheid.   Sie wissen sehr wohl, dass Geld die Definition von Macht darstellt, gehen aber davon aus dass diejenige welche viel Geld haben dieses durch Erfindergeist oder harte Arbeit im Sinne der Gesellschaft “verdient” haben. Ja sie bewundern sogar Banker in ihren teuren Autos und Fußballspieler welcher Millionen beziehen ohne irgendwelche gesellschaftlichen Probleme zu lösen. Genauso wie die Religion ist auch das Geld eine Frage des Glaubens geworden und ebenfalls würde das gesamte Geldsystem von heute auf morgen zusammen brechen, wenn dieser Glauben einmal verloren ginge. Aus diesem Grund erfährt die Bevölkerung durch die Massenmedien so wenig wie irgend möglich und dies wenige auf so unverständlichste Weise wie möglich über das Geldsystem.

Denn wer weiß schon dass Geld zu 99% fast ausschließlich über Kreditvergaben aus dem Nichts erschaffen wird und wenn niemand mehr verschuldet wäre, auch kein Geld mehr im Umlauf ist? Wer weiß schon dass eine Bank das 10fache von dem Geld verleiht welches sie besitzt? Wer weiß schon, dass das Zinssystem verbunden mit der Staatsverschuldung ein Mechanismus ist, der Großkapitalbesitzer, also Millionäre und Milliardäre zu einer Kapitalerhöhung verhilft ohne dass diese dafür einen Finger krumm machen müssen? Wer weiß schon, dass wir in Wahrheit eine gigantische Inflation haben, die nur durch die technologischen Errungenschaften in der Produktion und der dadurch verbundenen Deflation etwas ausgeglichen wird?   Das Volk wird tagtäglich belogen, betrogen und bestohlen ohne dies zu wissen, hält sich die Masse der Menschen doch für zu dumm um sich mit einem solchen Thema auseinander zu setzen oder hat schlichtweg einfach keine Zeit sich mit finanzpolitischen Themen zu beschäftigen, weil die existierende Wachstumpolitik darauf abziehlt im Rahmen dieser Finanzsklaverei immer mehr Wirtschaftswachstum zu produzieren. 3 % Wirtschaftswachstum führen zu einer Verdoppelung der Wirtschaftsleistung alle 25 Jahre.

In unserem Wirtschaftssystem der freien Marktwirtschaft ist Geld die Definition von Macht, denn durch Geld lassen sich Institutionen wie Zeitungen und Lobbys finanzieren, um die gesellschaftliche Meinung und die politischen Handlungen zu beeinflussen. Geld kann nur durch Schulden entstehen, das bedeutet dass jeder Milliarde, die ein deutscher Milliardär besitzt eine Milliarde an Schulden gegenüber stehen müssen. Diese Milliarde Schulden ist über alle Bürger verteilt und spiegelt sich beispielsweise in der Staatsverschuldung wieder. Ein Milliardär, der Staatsanleihen von 1 Milliarde besitzt, bekommt jährlich durch den Steuerzahler Zinsen in Höhe von 50 Millionen. Siehe hierzu der veranschaulichende Grafik (die Höhe variiert nach Zinssatz das Prinzip bleibt aber gleich).

“Die reichsten 10% besitzen 60% des Vermögens, die unteren 50% besitzen 2,5% des Vermögens” – Deutsche Bundesbank,2016

In keinem anderen Land der Eurozone ist das Geld so ungleich verteilt, wie in Deutschland. Es gibt in Deutschland 123 Milliardäre und 400.000 Millionäre und aufgrund dessen eine Staatsverschuldung in Höhe von 2,2 Billionen Euro für die über Steuern jährlich viele Milliarden Euro an Zinsen aufgebracht werden müssen. Wen wundert es da noch dass die reichsten 10% über 60% des Vermögens besitzen, während die unteren 50% nur 2,5% des Vermögens besitzen. In Deutschland besitzen laut Oxfam 36 Milliardäre zusammen so viel wie die ärmere Hälfte der Bundesbürger. Würde die Staatsverschuldung von 2,2 Billionen abgebaut, so gäbe es auch 2,2 Billionen weniger Geld im Umlauf. Das veranschaulicht, wie inflationsverursachend die kapitalistische Geldpolitik ist.

Ein politischer Blog über den Kapitalismus und die deutsche Gesellschaft. Durchleuchtung von soziökonomischen Problemen.

Quelle: politikbildung.de – Abteilung für politische Bildung: Warum findet eine Umverteilung des Reichtums von Unten nach Oben statt?

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