31. Oktober 2025

Das WEF – Der Gipfel der Wiedersprüche

Ein Beitrag von “Die Aufklärung” — übernommen aus Facebook


Erklärung zur Aufklärung:

Was ist das WEF?

Das World Economic Forum (WEF) ist eine internationale Stiftung mit Sitz in der Schweiz, die 1971 von dem deutschen Wirtschaftswissenschaftler Klaus Schwab gegründet wurde. Ursprünglich als European Management Forum bekannt, wurde es 1987 in World Economic Forum umbenannt, um seine globale Ausrichtung zu betonen. Das WEF ist vor allem bekannt für sein jährliches Treffen in Davos, bei dem führende Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammenkommen, um über aktuelle globale Herausforderungen zu diskutieren. Es ist eine private, gemeinnützige und unparteiische Organisation, die sich durch Beiträge von über 1.000 Mitgliedsunternehmen finanziert – meist große multinationale Konzerne.

Ziele des WEF

Das Motto des Forums lautet: „Committed to improving the state of the world“ – also „Dem Ziel verpflichtet, den Zustand der Welt zu verbessern“.

Die Hauptziele sind:

– Förderung der internationalen Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Akteuren.

– Diskussion und Entwicklung nachhaltiger Lösungen für globale Herausforderungen wie Klimawandel, soziale Ungleichheit, Digitalisierung und geopolitische Spannungen.

– Integration von Ethik und Werten in wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen.

– Plattform für Dialog und Innovation, insbesondere durch spezialisierte Zentren wie das „Centre for AI Excellence“ oder das „Centre for Nature and Climate“.

Aktivitäten

– Neben dem Davos-Treffen organisiert das WEF auch regionale Gipfel in Asien, Lateinamerika und anderen Teilen der Welt. Es veröffentlicht regelmäßig Forschungsberichte und Initiativen, die sich mit Themen wie Cybersecurity, Klimaschutz, Gesundheitssystemen und globaler Wirtschaftsentwicklung befassen.

Verbessert das WEF die Welt?

Eine Kritik:

Positiv: Erfolge und positive Beiträge

1. Das WEF hat einige Initiativen mit globaler Reichweite gestartet:

2. Reskilling Revolution: Ziel ist es, bis 2030 1 Milliarde Menschen mit besseren Bildungs- und Qualifikationsmöglichkeiten zu versorgen.

3. EDISON Alliance: Will bis 2025 1 Milliarde Menschen Zugang zu digitalen Diensten ermöglichen.

4. 1t.org: Ziel ist die Pflanzung und Erhaltung von 1 Billion Bäumen bis 2030.

5. Globale Dialogplattformen: Das WEF bringt regelmäßig Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammen, um über Themen wie Klimawandel, soziale Ungleichheit und technologische Innovation zu diskutieren.

Diese Programme zeigen, dass das WEF strategische Impulse setzt und globale Kooperationen fördert.

Negativ: Kritik und Zweifel an der Wirksamkeit

1. Vorwürfe gegen Klaus Schwab

Der Gründer des WEF, Klaus Schwab, steht im Zentrum zahlreicher Vorwürfe:

– Manipulation von Rankings: Schwab soll Einfluss auf den Global Competitiveness Report genommen haben, um politische Interessen zu schützen – etwa durch die Verzögerung der Veröffentlichung im Fall Indien oder durch die Ablehnung einer besseren Bewertung Großbritanniens nach dem Brexit.

– Finanzielle Unregelmäßigkeiten: Es gibt Anschuldigungen, dass Schwab und seine Frau WEF-Gelder für private Zwecke verwendet haben, darunter Luxusreisen und Bargeldabhebungen durch Mitarbeitende.

– Spesenabrechnungen: Rund 900.000 Franken an Ausgaben der Familie Schwab sollen nicht klar dem WEF zugeordnet werden können.

2. Governance- und Transparenzprobleme

– Fehlende Kontrolle: Kritiker bemängeln eine mangelnde interne Kontrolle und Transparenz in der Führung des WEF.

– Elitenzirkel statt Volksnähe: Kritiker sehen das WEF als exklusives Treffen der Superreichen, bei dem mehr Deals als Lösungen entstehen.

– Elitismus: Das Forum wird oft als Plattform für globale Eliten gesehen, die fernab der realen Probleme der Bevölkerung agieren.

– Einseitige Interessenvertretung: Es wird kritisiert, dass das WEF vor allem die Interessen großer Konzerne vertritt und weniger die der Zivilgesellschaft.

3. Arbeitskultur und Diskriminierung

– Toxisches Arbeitsklima: Ehemalige und aktuelle Mitarbeitende berichten von einem Klima der Angst und strukturellen Problemen.

– Diskriminierung: Es gibt Berichte über Sexismus, Rassismus und Benachteiligung von Frauen nach Schwangerschaften oder Elternzeit.

– Sexuelle Belästigung: Gegen einzelne Führungskräfte wurden Vorwürfe erhoben, die erst spät Konsequenzen hatten.

– Ungleichheit bleibt bestehen: Organisationen wie Oxfam kritisieren, dass das WEF zwar über soziale Ungleichheit spricht, aber kaum konkrete Fortschritte erzielt wurden.

4. Politische Kritik und Verschwörungstheorien

– „Neue Weltordnung“: Politiker wie Pakistans Außenminister warfen dem WEF vor, eine globale Ordnung mit Kontrollmechanismen anzustreben – was teils als Verschwörungstheorie gewertet wird.

– Abnehmende Teilnahme: Viele Länder, darunter China, Russland, die USA und Frankreich, haben zuletzt keine hochrangigen Vertreter mehr nach Davos geschickt – ein Zeichen für schwindende Relevanz und Glaubwürdigkeit.

5. Vertrauensverlust

– Die Glaubwürdigkeit des WEF als neutrale Plattform für globale Zusammenarbeit ist durch die genannten Vorwürfe und Skandale stark beschädigt. Dies könnte langfristig die Rolle des Forums in internationalen Dialogen gefährden.

– Symbolpolitik: Viele Diskussionen bleiben unverbindlich, konkrete politische Veränderungen sind selten direkt auf das WEF zurückzuführen.

– Umweltbilanz fragwürdig: Trotz Nachhaltigkeitsrhetorik wird das Forum selbst für seinen hohen CO₂-Fußabdruck kritisiert – etwa durch die Anreise per Privatjet.

Die Wiedersprüche:

Wie an den vielen heftigen Kritikpunkten zu erkennen ist, lässt sich die Glaubwürdigkeit des WEF stark anzweifeln und gibt Verschwörungstheorien Vorschub, die hier teilweise auf einen wahren Kern beruhen. Es ist auch kaum zu erkennen, ob das WEF diese Kritikpunkte aufarbeitet, wie man in folgenden Punkten erkennen kann:

Anspruch vs. Realität

Das WEF behauptet, den „Zustand der Welt verbessern“ zu wollen. Es fördert Initiativen zu Bildung, Nachhaltigkeit und digitaler Teilhabe. Doch:

– Klimawandel: Trotz grüner Rhetorik reisen viele Teilnehmer mit Privatjets an – ein Symbol für ökologische Doppelmoral.

– Ungleichheit: Während das WEF soziale Gerechtigkeit thematisiert, gehören seine Mitglieder zu den reichsten und mächtigsten Akteuren der Weltwirtschaft. Oxfam kritisiert, dass sich die Vermögenskonzentration trotz aller Diskussionen weiter verschärft.

– Transparenz: Die wichtigsten Entscheidungen und Deals finden hinter verschlossenen Türen statt – Medien und Öffentlichkeit bleiben oft außen vor.

Moralische Doppelmoral

Die Redewendung „Wasser predigen und Wein trinken“ passt besonders gut auf das WEF:

– Es fordert ethisches Verhalten, verantwortungsvolle Führung und globale Solidarität von anderen und geht selber mit keinem positiven Beispiel voran.

– Gleichzeitig gibt es Vorwürfe gegen Klaus Schwab und andere Führungskräfte wegen Vetternwirtschaft, Spesenmissbrauch und toxischer Arbeitskultur.

– Kritiker wie Rutger Bregman, die faire Besteuerung der Superreichen fordern, werden nicht mehr eingeladen, während Kriegsgewinnler und Lobbyisten willkommen sind.

Fehlende tiefgreifende Veränderungen

Trotz jahrzehntelanger Existenz und globaler Reichweite:

Der ökologische Fußabdruck der Menschheit hat sich verdoppelt.

Die soziale Ungleichheit ist größer denn je.

Viele globale Probleme – von Hunger über Krieg bis Umweltzerstörung – bestehen fort oder verschärfen sich.

Welche Änderungen wären nötig und woran scheitern sie:

Das WEF setzt weder Silvio Gesells Freiwirtschaft, Henry Georges Bodenreform noch Keynes’ Clearing Union um, die eine echte Lösung darstellen könnten – und das hat mehrere Gründe, die sich aus seiner Struktur und Zielsetzung ergeben:

1. Interessen der Mitglieder

Das WEF ist stark von großen multinationalen Unternehmen und wirtschaftlichen Eliten geprägt. Diese Akteure profitieren von bestehenden Strukturen wie Eigentumsrechten, zinsbasierten Finanzsystemen und globalen Kapitalströmen.

Gesells Freigeld würde Horten und Spekulation unattraktiv machen – ein direkter Widerspruch zu den Interessen von Finanz- und Investmentkonzernen.

Georges Bodenreform (Besteuerung des Bodenwerts, Abschaffung privater Bodenrenten) würde Immobilien- und Rohstoffmärkte radikal verändern – ein Bereich, in dem viele WEF-Mitglieder stark engagiert sind.

Keynes’ Clearing Union würde internationale Handelsungleichgewichte ausgleichen und Kapitalbewegungen regulieren – was die Freiheit globaler Konzerne einschränken würde.

2. Fokus auf freiwillige Kooperation statt Systemreformen

Das WEF versteht sich als Dialogplattform, nicht als legislative oder exekutive Instanz. Es setzt auf Public-Private Partnerships und „Soft Power“ – also Empfehlungen, nicht verbindliche Regeln.

Radikale Reformen wie Gesells oder Georges Konzepte würden gesetzliche Eingriffe erfordern, die nationale Souveränität berühren. Das WEF vermeidet solche Forderungen, um politische Akzeptanz zu wahren.

3. Ideologische Ausrichtung

Das WEF folgt einer marktorientierten kapitalistischen Logik: Wachstum, Innovation und Investitionen gelten als Schlüssel zur Lösung globaler Probleme.

Gesells und Georges Ansätze sind systemkritisch und stellen Eigentum und Kapitalakkumulation infrage.

Keynes’ Clearing Union würde den internationalen Handel stärker regulieren – ein Bruch mit der neoliberalen Globalisierungslogik, die das WEF seit Jahrzehnten unterstützt.

4. Symbolpolitik statt Strukturwandel

Das WEF setzt lieber auf sichtbare Initiativen (z. B. „1 Billion Bäume“, „Reskilling Revolution“) als auf tiefgreifende Strukturreformen, die Machtverhältnisse verändern würden.

Solche Reformen wären konfliktträchtig, könnten Kapitalflucht auslösen und die Unterstützung der Eliten gefährden – also genau jener Akteure, die das WEF finanzieren.

Kurz gesagt:

Das WEF ist kein Ort für echte Wirtschaftsreformen, sondern für interessensorientierte, unternehmensfreundliche kapitalistische Bestrebungen. Gesell, George und Keynes wollten Systeme umbauen – das WEF will bestehende Systeme optimieren, ohne die Machtbasis seiner Mitglieder anzutasten.

Was könnte das WEF tun um seinen Ruf als „Weltverbesserer“ gerecht zu werden:

– Einführung einer globalen „WEF-Freigeld-Initiative“: digitale Währung mit Zeitwertverlust und Umlaufsicherung.

– Start einer „Global Land Equity Tax“: Besteuerung von Bodenwerten, Einnahmen für Klimaschutz und Armutsbekämpfung.

– Einführung eines „Global Trade Clearing Hub“: neutrale Verrechnungseinheit für faire Handelsbilanzen.

– Verpflichtende Reformagenda: klare Zeitpläne für strukturelle Änderungen, nicht nur freiwillige Kooperation.

– Öffnung des Forums für Bürgerinitiativen, NGOs und Vertreter systemkritischer Ansätze.

Fazit:

Das WEF hätte das Potential eine bessere Welt zu erwirken, es schafft einen Dialograum auf internationaler Eben, doch dabei stehen seine Ziele den Prinzipien der Mitglieder im Weg. Es sabotiert sich somit selbst.

Das Fazit lässt sich abschließend in einem Satz zusammenfassen:

„Das WEF predigt Wasser und trinkt Wein – und will keine grundlegenden Veränderungen.“

Quellen:

https://www.diepresse.com/…/wef-gruender-schwab-soll…

https://www.nau.ch/…/schwab-attackiert-neue-wef-fuhrung…

https://www.weforum.org

https://de.economy-pedia.com/11031353-world-economic-forum

https://wirtschaftsvision.de/weltwirtschaftsforum-was…

https://de.wikipedia.org/wiki/Weltwirtschaftsforum

https://ludci.eu/…/deconstructing-the-world-economic…

https://www.nau.ch/…/wef-diskriminierungs-vorwurfe-um…

https://www.ainvest.com/…/world-economic-forum…

https://www.weforum.org/about/history

https://altoo.io/…/das-weltwirtschaftsforum-eine…

https://zeitpunkt.ch/wef-50-jaehriger-versuch-die-welt-zu…

https://www.welt.de/…/Weltwirtschaftsforum-endet-Fuenf…

https://www.srf.ch/…/wef-gruender-im-zwielicht-klaus…

https://www.zdfheute.de/…/davos-weltwirtschaftsforum…

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