28. August 2025

Der Westen gefesselt von einer destruktiven Philosophie

Weiterleitung eines Newsletters von Roland Moesl

Der Niedergang des Westens im allgemeinen, der EU und speziell von Deutschland besteht aus einem destruktiven Gedankengebäude. Wie kann man in einer freien Gesellschaft mit freier Meinungsäußerung ein derart destruktives Gedankengebäude etablieren und über Jahrzehnte erhalten?

Der erste Schritt dazu ist die Etablierung einer strikten Cancel-Kultur. Diskussionen zu verweigern, Andersdenkende zu beschimpfen, auszugrenzen und zu vernichten, muss als lobenswerte Haltung dargestellt werden. Meinungsblasen, die sonst wie eine Seifenblase im Sturm platzen würden, werden so gepanzert.

  Der Fußabdruck

Als Nächstes die Etablierung völlig blödsinniger Bewertungsmaßstäbe: Der Fußabdruck. Bei der Produktion von etwas wird CO2 emittiert. Man berechnet die Menge am besten unter der Annahme, es sei Strom aus Kohlekraftwerken und die Produktion sei so primitiv wie in längst vergangenen Zeiten.

Die prominentesten Sabotageakte an der Energiewende lassen sich mit Fußabdruckwahnsinn erklären:

Damals hat die Produktion von Photovoltaik und Akkus noch deutlich mehr Strom aus einem deutlich schmutzigeren Strommix erfordert. Daher gab es für die vom Fußabdruckwahnsinn Befallenen nur einen Ausweg: möglichst wenig davon. Daher nannte man 70 GW PV Ausbauziel und die Notwendigkeit von bösen Akkus wird in die ferne Zukunft verschoben und die sollen auch dann nur in homöopathischen Dosen verwendet werden. Gerade als ich das schreibe, sehe ich auf app.electricitymaps.com nach. Frankreich hat gerade 36 g CO2/kWh Strom.

Toll, mit so sauberem Strom wäre ja der Fußabdruck bei der Produktion minimal! Nein, gilt nicht, das ist böser, böser Atomstrom. An den darf man nicht einmal denken. Der Fußabdruck von Atomstrom wird grundsätzlich mit unendlich angesetzt. Ohne den deutschen Atomausstieg 2011 wären die CO2-Emissionen bis 2030 1,71 Milliarden Tonnen geringer gewesen. Aber was sind schon 1.710.000.000.000 kg CO2 gegen ein paar Castor Behälter voller Atommüll?

Machen wir dazu ein Gedankenexperiment: Eine 10 km hohe Mauer rund um Deutschland. 1,71 Milliarden Tonnen mehr CO2 sind in diesem Fall 310 ppm mehr. Also 730 ppm statt 420 ppm. Weltweit hat der deutsche Atomausstieg bis 2030 0,22 ppm mehr CO2 zur Folge.

Das mit dem Fußabdruck ist so verrückt wie „Bauen Sie ein riesiges neues Geschäft ohne Kapital und Kredit auf“. Wie soll das gehen? Es geht ja um nichts weniger, als das über 2 Jahrhunderte aufgebaute Geschäft fossile Energie zu ersetzen.

Da wird eben zuerst Photovoltaik und Akkus mit fossiler Energie produziert, da wird dann ein Jahrzehnt später Photovoltaik und Akku mit 2/3 fossiler Energie und 1/3 Solarstrom produziert. Zwei Jahrzehnte später wird dann Photovoltaik und Akku nur noch mit Solarstrom erzeugt. Eine Idee, die von Fußabdruckfanatikern aufs heftigste bekämpft wird.

  Die Bodenversiegelung

Wasser versickert in einer Wiese, aber wenn da eine feste Oberfläche ist, versickert Wasser nicht. Soweit alles ganz logisch, aber was ist, wenn man unter der festen Oberfläche einen Wasserbehälter installiert, der viel mehr Wasser aufnehmen kann, als in einer Wiese versickern kann? Wow, mit einem einzigen Satz ist die Heimsuchung entlarvt, unter der wir alle leiden: Künstliche Verknappung von Bauland, verursacht durch all die „Bodenversiegelung verhindern“ Kampagnen. Wohnkosten deutlich über der allgemeinen Inflation, Geburtenrate deutlich unter dem Erhalt der Bevölkerung. Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Es gibt einen deutlichen Zusammenhang zwischen Wohnkosten, verfügbarem Wohnraum und der Geburtenrate.

Was fühlt der zwangsweise aus Geldmangel in einem Arbeiterschließfach Wohnende, wenn sein Traum vom Eigenheim an 500 €/m² scheitert, aber eine riesige Photovoltaikfreifeldanlage errichtet wird? Das ist Unrecht und wir werden nicht müde werden, auf dieses Unrecht hinzuweisen.

  Seltene Eidechsen

Seit es entsprechende Umweltschutzgesetze gibt, gehört es zur Tradition von Umweltaktivisten, seltene geschützte Tiere auf den Grundstücken geplanter Objekte auszusetzen. Im Jänner 2023 stand ich mit einem Mitarbeiter der Salzburger Betriebsansiedlungsgesellschaft im Wald: „Hier können Sie ab September 2023 im neuen Gewerbegebiet Unken bauen“. Jetzt haben wir eine Woche vor September 2025 und es ist noch immer völlig ungewies, ob dort jemals gebaut werden darf. Macht nichts, ich habe den Plan mit der Werkshalle aufgegeben und betrachte diese Firma in Banská Bystrica als mein Magna.

  Verhinderung von Forschung

2005 schrieb ich:

Dissertation: Themen für VWL Wirtschaft und Politik
Sie sind engagiert und bereit brennende Themen unserer Zeit in Ihrer Dissertationsarbeit wissenschftlich zu untersuchen. Wir beieten Ihnen Themen für Ihre Forschungsarbeit an.

Es gab mehrere Kontakte. Lange Telefongespräche, Begeisterung. Wochen später, was ist passiert? „Mein Professor hat mir dringend abgeraten, das Thema ist zu gefährlich.“

Mindestens so gefährlich wie die Forschung „Dreht sich die Sonne um die Erde oder ist es umgekehrt?“ im Zeitalter der Inquisition, dem Vorgänger der Cancel Kultur.

Wo sind all die Forschungsarbeiten „Flüchtlinge vs. in der Heimat gebliebene?“, „Wie hätte ein anderer Einsatz von Mitteln den Lebensstandard in den Heimatländern der Flüchtlinge verbessern können?“. Die Menge der Forschungsarbeiten ist gegensätzlich proportional zum Risiko, solche Studien zu veröffentlichen.

  Nicht nur einzelne Fäden der Fesselung bekämpfen

Da liegt Gulliver gefesselt am Boden. Ein Symbol für die westliche Gesellschaft. Es gibt viele verschiedene Initiativen, die jeweils nur einzelne Fäden der Fesselung bekämpfen. Das ist viel zu wenig. Der Grund für die Fesselung ist, dass die Liliputaner Gulliver als Gefahr betrachten.

Da wären wir wieder beim Thema vom ersten Teil meines Vortrages in Ruppersthal: Die Menschheit ist nützlich und hat große Aufgaben vor sich, also kein hochgefährlicher Schädling, den man bekämpfen muss.

Bei dem zentralen Jahrestreffen für die Energiewende in und aus den Regionen 7. bis 9. Oktober 2025 | forumKloster, Gleisdorf werden wir ein Poster zeigen.

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