Weiterleitung eines Newsletters von Roland Moesl
Es gibt höchst seltsame Meinungen |
- Zurück zu ausschließlich fossiler Energie und Atomenergie
- Die Energiewende geht noch bis 2034 ohne Akkus
- Technologieoffen, Wasserstoff und e-Fuels könnten gewinnen
Wenn man bei den Trägern dieser höchst seltsamen Meinungen die Akkuproduktion in China erwähnt, dann kommt „grüner Irrsinn“, „kommunistisches Regime“, „Planwirtschaft“, „Die bauen so viele Kohlekraftwerke“ und dergleichen als Antwort.
Ich denke, Viktor Orbán ist über jeden Zweifel erhaben, er könnte ein grüner Spinner sein. Betrachten wir die Wirtschaftspolitik Ungarns lieber unter dem Gesichtspunkt „Ein Ungar ist jemand, der hinter Dir in eine Drehtür hineingeht und vor Dir wieder rauskommt“.
Ungarn plant 300 GWh Akkuproduktion bis 2030 |

Was ist eigentlich eine Jahresproduktion von 300 GWh Akkus? Für 100% Neuzulassungen von Elektroautos in Deutschland wären 3 Millionen Neuwagen mal 60 kWh nötig. Dies sind erst 180 GWh Akkus Jahresbedarf. Dann nehmen wir noch die wildesten Zukunftsvisionen der GEMINI next Generation AG dazu: der gesamte Wohnbau in Deutschland nur noch mit energieoptimierten Siedlungsgebieten: 600.000 neue Eigenheime pro Jahr mit durchschnittlich 80 kW Peak Photovoltaik und 200 kWh Akku. 600.000 mal 200 kWh sind 120 GWh Akkus. Jetzt haben wir eine Zukunftsvision mit 300 GWh Akkus Jahresbedarf für die 83 Millionen Einwohner Deutschlands. Bloß diese Produktionskapazität ist in den 9,5 Millionen Einwohnern Ungarn geplant.
Wie kann man 300 GWh Akkus im Jahr verkaufen? |
Wie es mit aufstrebender neuen Industrie so üblich ist: mit Preissenkungen. Die erste aufstrebende neue Industrie war 1859 bis 1893 die Ölindustrie, bei der der Preis ständig sank. Henry Ford senkte den Preis für neue Autos ganz radikal von inflationskorrigierten US$ 80.000 auf US$ 5.000 bei seinem Ford T. Fernseher, Computer, Photovoltaik sind weitere Beispiele für Preissenkungen in neuen aufstrebenden Industrien.
Tesla Gründung war eine Wette auf sinkende Akkupreise |
2003 war die Gründung von Tesla eine Wette auf sinkende Akkupreise. Man begann dort, wo der Preis am wenigsten eine Rolle spielte: beim Tesla Roadster. Der erste Tesla S hatte 2012 einen 85 kWh Akku. 2003 war ein kWh Lithiumakku etwa 2000 €. Bei den Akkupreisen von 2003 hätte man einen 170.000 € Akku nicht einmal in der Oberklasse unterbringen können. Wie viele automobile Entwicklungen begann diese Innovation am Oberende der Preisskala.
- 100 kWh zu 300 € geht in der Oberklasse
- 80 kWh zu 200 € geht in der oberen Mittelklasse
- 60 kWh zu 100 € geht bei der unteren Mittelklasse
- 50 kWh zu 60 € reicht aus, um mit elektrischen Neuwagen EU-Gebrauchtwagen vom afrikanischen Markt zu fegen
Der Werdegang der Photovoltaik |

Wissenschaftler montieren 1958 winzige Photovoltaikzellen auf den 1. US-Satelliten Vanguard
Es begann mit winzigen Nischenmärkten: 1954 war Photovoltaik sogar noch für Telefonverstärkerstationen ohne Stromanschluss unwirtschaftlich teuer. 1958 hatte der erste US-Satellit Vanguard winzig kleine Photovoltaikzellen. 1990 erreichte die Weltproduktion schließlich 50 MW, Preis um 7 € pro Watt Peak. Das steigerte sich auf 600 GW in 2024. 12.000-mal mehr Produktion in 34 Jahren sind 32% jährliches Wachstum. Die Preissenkung auf 12 Cent pro Watt Peak ist -11,2% Inflation. 12.000 mal mehr Produktion sind 13,55 Verdoppelungen. Pro Verdoppelung des Weltmarkts ist der Preis um 26% gesunken.
Akkus nehmen einen sehr ähnlichen Werdegang.
Rentabilitätsübergang |
Ein Rentabilitätsübergang ist, wenn es zwei konkurrierende Produkte gibt und das eine Produkt günstiger als das andere wird. Etwa 1910 war der Rentabilitätsübergang von Pferd auf Auto im Transport. Vorher war ein Auto nur etwas für Reiche heute ist ein Pferd nur etwas für Reiche als Sport- und Hobbygerät.
Warum hat sich das erste GEMINI Haus der Sonne nachgedreht und das neue hat ein Ost-West Dach? Hier war 2010 ein Rentabilitätsübergang: Photovoltaik wurde so viel billiger, dass sich eine Drehmechanik, um maximal viel Stromertrag pro kW Peak zu erhalten, nicht mehr lohnte.
GEMINI next Generation ist eine Wette auf sinkende Akkupreise |
Wo sind Akkus in der Stromversorgung? In Westberlin war bis zur Wiedervereinigung ein Inselnetz. 1986 hatte man in Westberlin 14,4 MWh Bleiakkus zur Netzstabilisierung. 14,4 MWh dividiert durch 1.879.225 Einwohner sind 7,7 Wh pro Einwohner. Heutige Smartphones haben doppelt so viel Akku. Also ein winziger Nischenmarkt.
Mit sinkenden Akkupreisen wurden immer mehr Anwendungen rentabel. Zuerst einmal den selbsterzeugten Solarstrom für den Eigenverbrauch in der Nacht speichern. Der nächste ganz große Sprung ist es, selbsterzeugten Solarstrom für den Stromverkauf am Spotmarkt zu speichern. Dies wäre mit den Akkupreisen von 2015 unwirtschaftlich gewesen. Wir wollen daraus die Revolution in der Finanzierung von Eigenheimen machen: Energieeinnahmen statt Energieausgaben.
Damit sind eine Menge anderer Revolutionen verbunden:
- Zuverlässiger Strom aus Solarenergie statt Flatterstrom.
- Keine Standby Kraftwerke mehr, um Prognosefehler bei Sonne und Wind korrigieren zu können.
- Das Einfamilienhaus ist tot, es lebe das neue Einfamilienhaus.
Aus der Wohnbaukrise wird eine Bevölkerungskrise |
Was passiert, wenn ein junges Paar nicht genügend Geld für kindertauglichen Wohnraum hat? Es wird keine Kinder haben. So entsteht aus einer Wohnbaukrise direkt eine Bevölkerungskrise. Dazu ein Video mit dramatischen Zahlen Ausreichender Wohnbau und eine funktionsfähige Energiewende sind mit konventionellen Mitteln nicht zu schaffen.
Politiker haben die Wahl, weiter Wahlversprechen abzugeben, von denen sie genau wissen, dass sie nicht einhaltbar sind oder sich mit neuen Methoden auseinanderzusetzen.
Eine wichtiger Teil der Umsetzung von GEMINI next Generation Häusern und energieoptimierten Siedlungsgebieten sind dabei genügend billige Akkus. Dank Ungarn ist dieses Problem für Mitteleuropa gelöst, Victor Orbán macht es möglich! Damit ist das Projekt GEMINI next Generation skalierbar auf 100% neuer Wohnbau und Energiewende mit 48 GW jährlichem Photovoltaikausbau in Deutschland nur in energieoptimierten Siedlungsgebieten.
Grundstücksuche für Projekte |
Ich habe auf ImmobilienScout24.at nach Grundstücken ab 350 m² Fläche gesucht. Auf jeder Ergebnisseite sind 25 Einträge. Ich habe mal die ersten 19 Seiten durchgesehen und 55 geeignete Grundstücke gefunden. Auswahlkriterien waren für den Wohnbau geeignet und unter 200 € pro Quadratmeter. Teilweise waren es Grundstücke mit bis zu 6.500 m², die schon für 10 Häuser geeignet sind. Ein Einziges war im Bundesland Salzburg, keines in Tirol oder Vorarlberg. Also fast nur Oberösterreich, Niederösterreich, Burgenland, Steiermark und Kärnten.
In Abstufungen geht es mit 56 m² Wohnfläche, geeignet für ein Pensionisten paar, los und endet bei 118 m² für eine kinderreiche Familie. Mit 2 bis 4 Zimmer gibt es 56 m² bis 97 m². Mit 4 bis 6 Zimmer gibt es 89 m² bis 118 m².
Die Häuser selbst haben zwischen 33 kW und 55 kW Photovoltaik.
Wenn es jetzt schnell gelingt, den Prototyp zu finanzieren, ist es möglich, die enorme Verzögerung durch das Affentheater mit den seltenen Eidechsen zu kompensieren: Prototyp Ende 2025, Serienproduktion ab Herbst 2026.