18. Mai 2025

Kontrollverlust!

“Wer Jogginghosen in der Öffentlichkeit trägt, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.”

Dieser Satz stammt vom Modezaren Karl Lagerfeld. Eben jener Lagerfeld, welcher im hohen Alter seines Lebens ins politische Fettnäpfchen getreten war. Er hatte sein Unverständnis darüber zum Abdruck gebracht, wie ein Volk, welches für den Tod von 6 Millionen Mitbürgern verantwortlich war, heute die schlimmsten erklärten Feinde eben jenes Mitbürgervolkes ins eigene Land hole. Und damit erneut die noch hier lebenden Angehörigen der damaligen Opfer an Leib und Leben gefährde, während es gleichzeitig gegenüber dem damaligen Geschehen einen gigantischen Schuldkult betreibe. Ein Widerspruch, größer als durch die kollektive Jogginghose erklärbar.

Was ist noch größer als der auf modischen Fehltritten basierende Kontrollverlust des eigenen Leben? Eventuell die freiwillige Abgabe jeder Kontrolle im gesellschaftlichen Leben. Gibt’s das, geht das?

Einfacher als man denkt. Als gelernter DDR Bürger kennt man noch die auffällige permanente Kontrolle seines Lebens. Immer in Namen der Fürsorge für das Wohlergehen des Staatsbürgers. Und dieser hatte dann auch seine Dankbarkeit gegenüber dem System ordentlich zu bekunden. Er hatte zugehorchen.

Die DDR gibt es nicht mehr. Doch Staatsbürger sind wir immer noch. Wir vertrauen auch diesem Staat unser Leben an. Der Staat schützt, umsorgt und ernährt uns, sogar auch alle diejenigen von uns, die nicht genug haben mit sozialen Almosen, sprich Wohltaten. Immer finanziert von ihrem und unserem eigenen Geld, Steuern. Ähh, moment mal. Ach Nee, Stopp, schon richtig, wir sind schließlich ein Sozialstaat. Und dieser ist auf dem Weg, natürlich auch immer stärker zu kontrollieren damit mit den sozialen Leistungen kein Schindluder getrieben wird. Eine Art Soziale Kontrolle! Damit gegenseitiges Vertrauen entsteht. Und Vertrauen heißt Kredit. Ein Sozial-Kredit-System. Nur wer sich dem sozialen Vertrauen würdig erweist, erhält Kredit – Leistungen! Punkt.

Was stimmt hier nicht? Es entsteht eine Kontroll Umkehr. Nicht die Gmeinschaft der Bürger kontrolliert den Staat um zu erfahren, ob er unsere Gelder sinnvoll und vor allem friedlich einsetzt. Nein, er lässt uns kontrollieren, um uns bei sozial und – noch wichtiger – bei gesellschaftlich erwünschtem Verhalten etwas von seinen Resten vorzuwerfen. Hund friss! Nicht das hier jemand unsere heilige und systemkonforme Gesellschaft in Frage stellt.

Wieso kann ein Staat so etwas überhaupt machen? Wer ist dieser Staat überhaupt, wenn er sich herausnimmt seine Bürger zu kontrollieren? Kurz gesagt, Kontrolle ist eine der Aufgaben des Staates, dazu wurde er erfunden!

Der Staat als solches wurde geschaffen nachdem es einigen wenigen Menschen, welche sich seit dem als die Herren sehen, gelungen war ihre Mitmenschen zu übervorteilen und sich die lebensnotwendigen Resouren privat anzueignen. Sie schufen sich ihnen gleiche Götter und damit ein neues Recht. Diese Herren bevorzugten wenige, setzten sie an ihre rechte Seite, machten sie zu ihren “Rechten” Beamten. Der Rest hatte nur noch zugehorchen. Gehorchte er, durfte er Leben, gehorchte er nicht, so mussten die Gehorcher ihn töten.

Und wenn einem der Herren nach mehr dürstete? Dann hatten die Gehorcher ihre große Stunde. Sie durften alles stehen und liegen lassen und los marschieren. Um den Durst ihrer Herren zu löschen, ihrem Staat zu dienen. Und die, die sich ihrem Herren widersetzen töten. Wobei die in der Marschrichtung Lebenden und sich Widersetzenden auch ihrem Herren, sprich Staat dienten und die selbe Aufgabe hatten. Zu kompliziert? Nennt sich in diesem Fall auch Krieg.

Während die Herren in Reichtum schwelgen, besteht das Heer der Gehorsamem aus meist den Armen, sowohl materiell als auch oft geistig, die Zusammenhänge nicht erkennende. Werden den Herren die Armen zuviel, unzufrieden und Kontrollverlust droht, steckt man sie in die Armeen und hetzt sie aufeinander. Arme und Armee, welch tragischer Zusammenhang. Die Armen Armeen als Kennzeichen kontrollierter gesellschaftlich, geistiger Armut.

Kriege zwischen den Menschen gibt es seit es Staaten gibt. Könnte da eventuell auch der Schlüssel zur Überwindung von Kriegen zu finden sein? Im Staat?

Der Staat ist das Machtorgan der Herren. Die Herren sind die Besitzer der Resourcen dieser Erde. Solange die Erde privat aufgeteilt ist, den Herren quasi gehört, brauchen diese Herren den Staat, um die Mitmenschen unter Kontrolle zu halten. Wenige dürfen den Herren priviligiert dienen. Der Rest hat zugehorchen. Doch wer gehorcht, der hat keine Kontrolle über sein Leben. Er gibt sie ab. Freiwillig. Und als Staatsbürger bürgt er für die Herren des Staates, auch mit seinem Leben!

Wir erleben es gerade wieder. Den Herren dürstet nach mehr. Durch unser Zinsgeldsystem sind wir an einem Punkt, wo auf natürliche Weise der Durst der Herren nicht gehr gestillt werden kann. Die “Durtlöscher” sind anderwo zufinden. Im Osten zum Beispiel. Die Vorbereitungen zum Marschbefehl laufen. Die Gehorcher werden “kriegstüchtig” gemacht. Feindbilder finden sich immer.

Damit alles funktioniert, braucht es die Rechten am rechten Fleck, in der Mitte und auch Links, braucht es Kontrolle. Ein wahrer Rechter gehorcht seinem Herrn. Er darf sich auch hinter der Staatsräison verstecken.

Und wer nicht gehorchen will? Wie bekommt man die Kontrolle über sein Leben zurück? Sich als Bürger einen anderen Staat, ein anderes Reich zu wünschen oder schaffen zu wollen geht nicht. So wie Herren sich Staaten schaffen, schaffen sich herrenlose Staaten neue Herren. Siehe die sozialistischen Staatsexperimente.

Silvio Gesell schrieb mit seiner “Natürliche Wirtschaftsordnung” eine Gebrauchsanleitung für den Weg in eine Zukunft ohne Staaten. Und damit in eine Welt ohne Herren und Gehorcher. Den Weg in eine akratische Gesellschaft. Der Zugang aller Menschen zu den natürlichen Resourcen dieser Welt, das sogenannte Freiland, ist eine Vorraussetzung dafür. Den Weg zur Umsetzung müssen wir selber finden und gehen.

Doch Wege entstehen beim Gehen! Fangen wir endlich an laufen zu lernen und ungehorsam gegenüber den Herren samt ihrer Staaten zu sein. Ziehen wir die „Jogginghosen“ aus.

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