13. Dezember 2024

Schon der gedankliche Ansatz von Schwundgeld …

Ein Beitrag von “Die Aufklärung” — übernommen aus Facebook


Aufklärung – Replik:

Artikel „Schon der gedankliche Ansatz von Schwundgeld ist falsch“ von Detlef Jahn

Herr Jahn bezieht sich in seinem Artikel von 2019 auf Vollgeld und Schwundgeld.

Gleich zu Beginn erwähnt er die Monetative, die mit ihrem Konzept eine fünfte Gewalt neben den bestehenden Gewalten Exekutive, Legislative, Judikative und Publikative und zwar die Monetative einführen möchte.

Wie geschrieben stimmt er dieser Idee zu.

Doch was will die Monetative wirklich?

Die Monetative ist eine Initiative der Vollgeldler um das jetzige Geldsystem in ein Vollgeldsystem zu ändern.

Die Intention ist die Geschäftsbanken einzuschränken und Geldschöpfung nur noch von der Zentralbank ausgehen zu lassen.

Es gäbe dann nur Zentralbankgeld und die Kreditvergabe wäre stark eingeschränkt, da Kredite nicht mehr von Geschäftsbanken in Umlauf gegeben werden dürften.

Private Geldschöpfung ist nach der Ansicht von Herr Jahn zu unterbinden.

Doch ist die private Geldschöpfung ein Problem?

Geschäftsbanken schöpfen zwar mittels Kredit quasi Geld, dieses ist aber kein Zentralbankgeld und dieses Schöpfen unterliegt gewissen Grenzen.

Zudem sind von den Geschäftsbanken ausgegebene Kredite immer Zweckgebunden und stets zurück zu zahlen.

Das was dabei übrig bleibt sind die Zinsen.

Das Problem kennen alle, die schonmal einen Kredit aufgenommen haben. Die Zinsen sind hier sehr wichtig.

Kurz gesagt entsteht nur durch die positiven Zinsen auf einen Kredit mehr Geld, nicht alleine durch die Geldschöpfung der Geschäftsbanken.

https://www.bundesbank.de/…/wie-entsteht-geld-teil-ii…

Dann geht Herr Jahn auf das Bargeld ein und stellt dazu Regeln auf, die die Monetative ergänzen sollen.

(a) Nur Bargeld darf gesetzliches Zahlungsmittel sein.

– Da Bargeld Zentralbankgeld in physischer Form ist, wird das schon weitgehend von der Monetative berücksichtigt.

Allerdings sind barlose Zahlungsvorgänge in der heutigen Welt nicht mehr wegzudenken.

Auch würde sich der Zahlungsverkehr dadurch sehr stark einschränken.

(b) Geldschöpfung in jeder Form und Herausgabe und Inumlaufbringung von Geld sind ausschließlich dem Staat vorbehalten (nicht der Regierung!).

Aufsichtsorgan ist die Bürgerversammlung. Die Bürgerversammlung kann einen Fachausschuss mit der Aufsicht beauftragen (»Monetative Gesellschaftsbank«).

– Dieser Punkt wird von der Monetative bereits abgedeckt. Auch Silvio Gesell forderte ein Währungsamt, um diese Funktion nicht der Regierung zu überlassen.

(c) Bargeldverfügbarkeit ist Ausdruck und Bestandteil der individuellen Souveränität und Freiheit des Einzelnen und

darf grundsätzlich nicht eingeschränkt werden.

– Interessanterweise widerspricht dem gerade die Idee der Monetative, sowie die Regel (a) und (f) von Herr Jahn.

Herr Jahn übersieht, dass es genug private Einschränkungen des Bargeldes gibt indem man es horten und zur Schatzbildung verwendet.

Warum sollte man so etwas tun?

Weil man für den Verleih (auch von Bargeld) Zinsen verlangen kann.

Wer also Geld übrig hat bringt es zur Bank, die dafür Zinsen bezahlt, doch diese Zinsen müssen erwirtschaftet werden und

erhöhen folglich wie beriets erwähnt die Geldmenge.

Das Bargeld ist somit auch inflationsgefährdet trotz Vollgeldprinzip.

(d) Jeder Zahlungsempfänger ist verpflichtet, jede direkte Zahlung als Bargeld zu akzeptieren.

– Ein gesetzliches Zahlungsmittel ist annahmepflichtig, doch einen Zwang dazu gibt es nicht.

(e) Jeder Zahler ist zur Barzahlung verpflichtet, wenn der Zahlungsempfänger Barzahlung verlangt.

– Hier gilt das selbe wie bei d).

(f) Bargeldzahlungen können nur im direkten Verkehr verlangt werden, nicht über Dritte.

– Das gestaltet sich schon schwerer, da Banken als Vermittlungspartner (dritte Person) ausscheiden.

Vor allem internationale Geschäfte oder generell größere Zahlungen sind hier kaum durchführbar.

„Jetzt kommen wir zur Kritik am Voll- oder Schwundgeld.“

– Mit diesem Satz kann man Feststellen, dass Herr Jahn leider nicht den Unterschied zwischen Vollgeld und Schwundgeld (ursprünglich Freigeld) versteht.

Offenbar liegt hier ein Missverständnis zu dem Buchtitel „100% Money“ von Irving Fisher vor.

Auch Silvio Gesell kombiniert beide Formen. Er lässt Geld mittels eines Währungsamtes schöpfen (Vollgeld).

Er will den Geldumlauf mit einer Geldgebühr stabilisieren. (Freigeld)

Wobei man dazu sagen muss, dass es zu Gesells Zeiten noch nicht den Begriff Vollgeld gab und auch das Bankensystem noch nicht so ausgeprägt war wie heute.

Gesell wollte eine unabhängige Geldschöpfung und sah die Reichsbank dafür als ungeeignet an, da sie immer von der Regierung kontrolliert wurde.

Jedenfalls war es für Gesell unabdingbar den Geldumlauf mittels Gebühr zu stabilisieren, die Geldschöpfung war für ihn eher eine Nebensache.

Dennoch sind diese beiden Ideen vor allem heute sauber voneinander zu trennen.

Freigeld (Schwundgeld) hat eine Gebühr.

Vollgeld nicht, hier dient weiter ein (positive) Zins zur Umlaufsicherung.

„Diese Gebühr soll verhindern, dass Geld gehortet wird. Sie soll bewirken, dass Geldausgeben »wertvoller« ist, als das »Zusammenhalten«.“

– Mit anderen Worten stabiler Geldumlauf schafft eine stabile Wirtschaft und stabile Preise. (Die Wirtschaft läuft rund.)

Das Geldabgeben nicht „Geldausgeben“ ist somit wertvoller, als das spekulative Zurückhalten nicht »Zusammenhalten« von Geld.

„Aber die Gebühr enteignet – und schon aus diesem Grund ist sie falsch.“

– Wenn man sich die Vermögensbedingten Zuwächse auf der einen Seite und das Schrumpfen der Vermögen auf der anderen Seite anschaut, ist die Frage der Enteignung berechtigt.

Doch wer enteignet hier wen?

Es findet eine Vermögensumverteilung von unten nach oben mittels Zinsansprüche statt.

Zins muss gezahlt werden sonst halten die Geldbesitzer ihr Geld weiter zurück (spekulative Geldzurückhaltung, Hortung, »Zusammenhalten«).

Ohne Geld hat man eine Deflation, die Wirtschaft kriselt und schrumpft.

Eine Gebühr auf Geld besteuert gerade die spekulativ zurückgehaltenen Geldvermögen und bringt Geld wieder in Umlauf um Deflation zu verhindert.

Beispiel: Eine Gebühr von 6% jährlich kann man in Gegensatz zu 5% Zins und 6% Inflation nicht wirklich als Enteignung bezichtigen.

Zumal der allgemeine Wohlstand der Gesellschaft gefördert wird.

Außerdem ist Sinn und Zweck dieser Gebühr auf Geld nicht, das man sie bezahlt, sondern dass man sie versucht zu umgehen.

Als Folge wird Geld irgendwann auch ohne Zinsen weiter gegeben.

Das zinsbedingte Anwachsen der Geldmenge ist dann auch unterbunden und trotzdem ist genug Geld in der Wirtschaft da.

https://www.helmut-creutz.de/pdf/grafiken/e/creutz_059.pdf

Herr Jahn begründet seine Ansicht mit folgenden Punkten:

„Denn »Geld« ist nur ein Mittel zum Zweck, ein Werkzeug, ein Hilfsmittel, um den

-Tausch von Waren und Leistungen zu erleichtern, soll ein

-Wertspeicher sein, um erbrachte eigene Leistung zeitverzögert für einen späteren eigenen Bedarf tauschen zu können und es soll

-als Wertbemessungsgrundlage für Waren und Leistungen dienen, damit sie (mehr oder weniger gerecht) sinnvoll getauscht werden können.“

– Geld ist nur Mittel zum Zweck, ein Werkzeug, ein Hilfsmittel, das ist korrekt, aber es kommt darauf an welche Funktion es hier erfüllen soll.

Der eigentliche und volkswirtschaftlich wichtigste Zweck ist das Tauschmittel Geld, wie Herr Jahn an erster Stelle anführt.

Bei der zweiten Geldfunktion fällt ihm leider, wie so vielen anderen, nicht die Widersprüchlichkeit der Wertspeicherfunktion zur Tauschfunktion auf.

Geld was gestaucht wird, kann nicht gleichzeitig als Wertspeicher dienen und umgekehrt.

Während die Tauschfunktion den Handel erleichtert und die Wirtschaft am laufen hält, was den allgemeinen Wohlstand erhöht,

ist die Wertspeicherfunktion eine wirtschaftlich lähmende Funktion und dient allein der privaten Vermögensansammlung.

Geld was aber als Wertspeicher dient ist für die Wirtschaft quasi nicht existent, da es nur z.B. unter einem Kopfkissen oder im Sparschwein gelagert wird.

Erst wenn ein Zins lockt wird das Wertspeichergeld aufgelöst und gegen Zins verliehen, den andere erarbeiten müssen.

Das Geld kann auf Grund seiner universellen ökonomischen Zweckmäßigkeit somit einen Zins erpressen.

Folglich steht auch die Wertspeicherfunktion der Wertmessungsgrundlage entgegen, da gehortetes Wertspeichergeld in der Wirtschaft durch neues Geld (Geldschöpfung) ersetzt werden muss.

Anders gäbe es dann Pleitewellen, Deflation und Wirtschaftskrisen usw.

Die beständige Geldschöpfung, wegen fehelendem Wertspeichergeld in der Wirtschaft sorgt dann für eine schleichende Inflation, die folglich alle Vermögen entwertet und Warenpreise erhöht.

Damit ist ein sinnvoller Tausch nach Herr Jahn nicht mehr möglich, weil die Währung als Geld ständig verwässert wird.

Doch wenn man das nicht machen würde, gäbe wie schon erwähnt Pleitewellen, Deflation und Wirtschaftskrisen usw.

„Wenn es richtig gemacht wird (im Sinne von »vernünftig«), trägt Geld diese Eigenschaften in sich und muss nicht künstlich angetrieben werden.“

– Wenn das Wörtchen Wenn nicht wäre.

Auch der vernünftige Sinn ergibt sich aus den jeweiligen Rahmenbedingungen des Geldes.

Geld was man horten kann um Zinsen zu erhalten wird natürlich gehortet.

Geld was man für den notwendigen Konsum braucht wird getauscht.

Das Problem sind hier die überschüssigen Vermögen, denn wer seinen Bedarf gedeckt hat, kann vom Rest des Geldes leben.

Folglich also sein Geld für sich arbeiten lassen, doch Geld selber kann nicht arbeiten, das können nur Menschen.

„Geld lebt und übt seine Funktion aus, wenn es anerkannt und wenn ihm vertraut wird.

Beides ist davon abhängig, woher es kommt und wer darüber wacht und es regelt.“

– Dies ist eine korrekte Aussage, hat aber mit den Funktionen erstmal nichts zu tun.

Die Vertrauensbasis ist dementsprechend am größten, wenn jemand für Verluste haftet. Dafür gibt es den Einlagensicherungsfond.

Auch das Vertrauen, dass man sich auch noch Morgen etwas dafür kaufen kann ist wichtig.

Während den Inflationszeiten 1923 gab es kein Vertrauen in die Währung mehr.

Diese Gefahr besteht auch beim heutigen Geld.

Hier wirkt die Wertspeicherfunktion Inflationsförderlich, da die gehorteten Geldvermögen, wenn sie auf einmal wieder in die Wirtschaft strömen, von heute auf Morgen eine große Inflation auslösen können.

„Wenn aber dem Geld schon quasi bei der Geburt ein Verfall eingebaut wird, erzeugt genau dieser Geburtsfehler den Drang,

diesen »Verlust durch Lagerung« durch Gewinn auszugleichen.“

– Wenn Geld ein Verfallsdatum hat ist es auf der selben Stufe wie die Waren und somit ein Tauschäquivalent.

Was an dem Drang Geld weiter zu geben ein Geburtsfehler sein soll, erklärt Herr Jahn leider nicht.

Es ist zudem ein falsches Gerücht, dass man Schwundgeld nicht mehr sparen kann.

Der Unterschied zwischen Sparen und Horten:

Geld wird gehortet, damit es gegen einen passenden Preis (Zins) verliehen wird.

Geld das gespart werden soll, wird einer Bank zur Verfügung gestellt und kann so auch ohne Zins weitergegeben werden.

Mit dem Sparen lässt sich die Umlaufgebühr leicht umgehen.

Die Kosten hat dann erstmal die Bank und diese wird das Geld schnell weitergeben, um nicht auf den Kosten sitzen zu bleiben.

(Da her das Spargeld möglichst schnell somit günstig als Kredit verleihen!)

„Noch kein Schwundgeldbefürworter konnte mir plausibel die Frage beantworten, weshalb Sparen für eine spätere größere Anschaffung schädlicher sein soll, als die Fremdfinanzierung durch Kredit, die ich ja in Kauf nehmen muss, wenn ich keinen Schwundverlust durch Sparen erleiden will.“

– Die Erklang fand ja nun statt.

Man muss vor allem Sparen von Horten unterscheiden.

Es ist vollkommen legitim auf eine spätere Sache zu sparen, doch liegt dieses gesparte Geld dann unter dem Kopfkissen oder doch eher bei der Bank?

Gehortet wird Geld nur aus spekulativen Gründen und nicht weil man mühselig Geld zusammenspart.

Da her betrifft dies auch hauptsächlich nur große Ansammlungen von Geldvermögen.

Warum sollte man überhaupt Kredite aufnehmen?

Viele sehr große Ausgaben kann man einfach nicht sparen und man nimmt hier automatisch einen Kredit auf.

Z.B.: Kauft man ein Haus besser wenn man 30 oder 40 Jahre ist und dann mit Kredit oder spart man für das Haus und man kauft es erst mit 60 oder 70 Jahren? Viele schaffen es dennoch nicht sich diesen Traum zu erfüllen.

Hier im Beispiel ist ein Kredit viel sinnvoller, weil man länger etwas vom Haus hat.

Der Zeitfaktor zu Sparen oder Kredit aufnehmen ist entscheidend.

Vielen Unternehmen müssen sich generell mit Krediten fremdfinanzieren.

Wenn Unternehmen erst sparen müssten, könnten Lohnzahlungen ausfallen oder bestehende Kredite nicht bezahlt werden.

Das Unternehmen wäre schnell insolvent, wenn es nicht schnell liquide werden könnte mittels Kredit.

Auch Staatsausgaben sind mit Krediten finanziert. Soll die Infrastruktur nicht mehr in Stand gehalten werden?

Der Sinn eines kontinuierlich zirkulierenden Geldes erschließt sich, da es immer jemanden gibt, der es braucht.

„Es ist eine Enteignung, nichts weiter, denn ich habe mir dieses Geld ja entweder erarbeitet, als eine eigene Leistung erbracht oder es steht mir zu, weil ich als Teil der Gesellschaft ein Grundeinkommen bekomme.“

– Wie schon weiter oben erklärt ist Schwundgeld alles andere als eine Enteignung, zumal man der Gebühr entgehen kann.

Ist es gerechter, wenn man jährlich 30% durchschnittliche Zinslast und die ständige Entwertung wegen Inflation hat?

Ist das nicht eher eine Enteignung?

Jeder soll sein erarbeitetes Geld behalten.

Auch ein Grundeinkommen steht einem selbst zu, wird aber heute durch unsichtbare Zinslasten in den Preisen an die Geldbesitzer umverteilt.

(Arbeit zu Kapital umverteilt!)

https://www.helmut-creutz.de/pdf/grafiken/e/creutz_021.pdf

sowie

https://www.archiv-grundeinkommen.de/…/200906-BGE-und…

„In jedem Fall ist es mein Eigentum das mir weggenommen wird, wenn jemand fremdes darüber bestimmt, dass es morgen weniger wert sein soll, als heute. Das ist Enteignung ohne Sachzwang.“

– Geld ist ein zwitterhaftes Eigentum. Da seine Wertspeicherfunktion privat und seine Tauschfunktion öffentlich ist.

Ist es nicht sinnvoller Geld, was ja nur Papierzettel sind, gegen nützliche Dinge zu tauschen?

Sind diese nützlichen Dinge nicht besser als Eigentum geeignet?

Geld wird durch die Inflation immer weniger Wert.

Der Nominalwert nimmt bei Schwundgeld zwar ab, aber die Vermögenswerte sind stabil, anders als bei der Inflation.

Hier wird wohl Inflation mit Schwundgeld verwechselt.

Somit ist der Enteignungshinweis, wie bereit erklärt, sehr fragwürdig.

„Die Begründung, dass die Gebühr notwendig sei, um den Fluss des Geldes in Bewegung zu halten, ist nicht überzeugend, denn wenn das Geld als Werkzeug gesehen wird und nicht selbst einen eigenen Wert besitzen soll (wie z. B. Gold), ist es ganz einfach: Wir drucken soviel wir (wirklich) brauchen. Und durch geeignete Maßnahmen regulieren wir die vorhandene Geldmenge, die so hoch sein soll, dass der gesellschaftliche und wirtschaftliche Austausch möglich ist – aber auch nur so viel…!“

– Die Begründung haben wir geliefert und sie ist in der wirtschaftlichen Gesamtbetrachtung überzeugend und theoretisch wie praktisch bestätigt.

Gerade wenn Geld einen eigenen „inneren“ Wert (Gold) hat, schafft es das Problem der Deflation.

Schon Silvio Gesell begründete die Unsinnigkeit eines Goldgeldes oder gedeckten Geldes.

Geld drucken so viel wir brauchen… ja das wird eigentlich so gemacht. (Inflationsziel der EZB!) Es ist halt unmöglich die exakte Geldmenge zu bestimmen.

Auch bei Vollgeld (Zentralbankgeld oder Bargeld) ist das nur schwer möglich.

Die Zentralbanken haben die exakte Ermittlung der Geldmenge bereits aufgegeben.

Eine Geldgebühr wäre allerdings in der Tat eine geeignete Maßnahmen um exzessive Geldmengenausweitung zu vermeiden.

Anstatt Geld zu drucken ließe sich auch die Gebühr verändern.

Besser kann man die Geldmenge nicht regulieren.

(Ein anderes ähnliches Beispiel wäre der Geldverruf.)

Sogar die Banken geben zu, dass der Leitzins der Zentralbanken eine unzureichende Geldmengensteuerung darstellt, da er nur verzögert also indirekt wirkt.

Auch Herr Jahn liefert hierzu keinen anderen Vorschlag.

„Wer ein (echtes) Grundeinkommen bekommt, muss nicht für befürchtete schlechte Zeiten horten – er kann sein Geld einfach ausgeben.“

– Das wäre eine Idealvorstellung, aber wer garantiert, dass es so ist?

„Allein die Freiheit, die ein Grundeinkommen bietet, verhindert aus sich selbst heraus das Sparen über ein notwendiges Maß hinaus,

weil ein Grundeinkommen eben Sicherheit ist.“

– Das stimmt, nur ist das auch keine Granite, dass es auch so von allein gemacht wird?

Ein Beispiel:

Wie nehmen eine feste Geldmenge von 1000 € an und verteilen sie an 10 Teilnehmer als Grundeinkommen.

Angenommen die Hälfte (5 Teilnehmer) geben ihr Grundeinkommen komplett aus und die anderen Teilnehmer sparen es komplett.

Die sparsamen 5 Teilnehmer erhalten nach und nach Geld der anderen Teilnehmern aus Tausch und Handel.

Dann werden nochmal 1000€ ausgeben.

Die Sparsamen Teilnehmer haben nun jeder 300€ und die anderen konsumfreudigen Teilnehmer nur je 100€.

Es musste aber hier neues Geld geschaffen werden!

Die sparsamen Teilnehmern können ihr Geld nun gegen Zinsen auch verleihen, nur die konsumfreudigen Teilnehmer können das nicht. Diese werden dann zu möglichen Zinszahlern, falls sie mehr Geld benötigen als sie haben.

Diese werden nun auch immer sparsamer, weil sie auch Zinsen haben wollen.

Wenn dann immer weiter neues Geld geschöpft wird, um das Grundeinkommen zu zahlen hat man schnell eine Inflation.

Zudem wirkt sich das Sparverhalten deflationär aus und blockiert die Wirtschaft.

Man erreicht also das selbe Dilemma wie mit dem jetzigen Geld ohne Grundeinkommen.

Mit einer Umlaufgebühr sähe das so aus:

Wieder 1000€ an 10 Teilnehmer verteilt als Grundeinkommen.

Die Teilnehmer geben das Geld ständig weiter, weil es keiner von sich aus lange haben will.

Die Gebühr reduziert den Wert des Geldes und füllt im gleichen Maße das nächste Grundeinkommen auf.

Durch den schnelleren Austausch und Handel als beim vorherigen Beispiel floriert hier die Wirtschaft.

Der allgemeine Wohlstand wächst. (Zwar auch beim ersten Beispiel, aber nicht so stark und zeitlich begrenzt.)

Wenn das Geld grob gesagt abgelaufen ist, werden neue 1000€ an die Teilnehmer verteilt und das Ganze geht von vorne los.

Die Gebühr kann den Bedürfnissen der Wirtschaft und der Menschen angepasst werden.

Ist Wirtschaftskraft ausreichend wird die Gebühr verringert oder sogar auf 0 gesetzt.

Muss die Wirtschaft angekurbelt werden erhöht man die Gebühr.

Es kommt somit zu keiner Inflation oder Deflation und auch die Geldmenge muss nicht ständig wachsen.

Alle Teilnehmer werden zudem reich an schönen und nützlichen Dingen.

Diese kleinen vereinfachten Beispiele zeigen schon deutlich welche Wirtschaft stabiler und somit vernünftiger ist.

Auf das wiederholte Sparargument mit dem Herr Jahn weiter argumentiert, sind wir an anderer Stelle ausreichend eingegangen.

„Wer keine Angst vor der Zukunft haben muss, gibt sein Geld aus und hat keinen Grund, zu horten.“

– Hiermit belegt Herr Jahn, dass er nicht gehortetes von gesparten Geld unterscheidet. Wir geben zu, der Unterschied ist auch nicht leicht zu verstehen.

„Müssen sich die Verfechter von Schwundgeld vielleicht fragen lassen, was sie denn für zukünftige Gefahren sehen, wenn sie die Menschen zum Geldausgeben zwingen müssen?!“

– Die Gefahr einer Deflation und Inflation wird nicht nur von den „Verfechtern des Schwundgeldes“ gesehen. Was die Frage eindeutig beantwortet.

„Haben die Verfechter von Schwundgeld kein positives Menschenbild – vertrauen sie den Menschen nicht, dass sie glauben und vehement darauf bestehen, dass nur ein äußerer Zwang die Menschen zu vernünftigem Handeln bewegen kann?!“

– Wir würden sagen, dass die „Verfechter für Schwundgeld“ ein realistischen Menschenbild haben. Der Mensch handelt in der Regel immer eigennützig.

Eigennutz ist etwas gutes und überlebenswichtiges. (Nicht zu verwechseln mit Egoismus!)

Glauben ist auch nicht wissen und gehört in die Kirchen.

Zwar regelt der Markt das auch selbst, aber zu welchem Preis?

Es braucht keinen Zwang, aber ordentliche Regeln und Rahmenbedingungen.

„Denn sie sind ja schon bevor es ein solches Geld gäbe so überzeugt von der Alternativlosigkeit ihrer Umlaufsicherungsgebühr, dass sie gar kein Gegenargument zulassen wollen…“

– Wir wären gespannt was das für ein Gegenargument sein soll?

Die gängigen Gegenargumente sind das Ignorieren des Problems mit dem Geld (wie im Artikel von Herr Jahn) oder die unsachliche Diffamierung.

„Diskutiert mal mit einem solchen Menschen und erklärt ihm meine obige Begründung – er wird sich winden und drehen und immer nur in seiner Argumentation bleiben, dass die Gebühr das Geld im Fluss halten soll, weil ohne diese Gebühr der größte Teil des Geldes im Nirgendwo unter den Kopfkissen der Nation versickert und deshalb die Wirtschaft zusammenbräche, weil ihr dieses Geld fehlte.“

– Die Erklärung und die Beispiele haben wir quellenbasiert geliefert. Wir haben nichts in der Erklärung von Herr Jahn gelesen, was gegenteiliges belegt.

Vor allem ist Herr Jahns Blick nur auf die individuelle Nutzung von Geld bedacht und nicht dass auch Unternehmen und Staat Geld benötigen.

Die wirtschaftlichen Zusammenhänge erschließen sich Herr Jahn offenbar nicht so ganz.

Wirtschaftskrisen aus Geldmangel (Deflation) gab es einige. Ein Blick in die Geschichte reicht.

(Z.B. die Deflation 1932 auch Weltwirtschaftskrise genannt!)

Leider geht Herr Jahn nicht auf diese Tatsachen ein. Da sollte Herr Jahn nachforschen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Weltwirtschaftskrise

Das Inflation auch ein Problem sein kann, sollte seit der großen Inflation 1923 allgemein bekannt sein.

https://de.wikipedia.org/…/Deutsche_Inflation_1914_bis…

„Dabei ist selbst dieses Argument nur ein scheinheiliges, denn was passiert denn, wenn Geld im Kissen liegen bleibt?

Nix! Es wird einfach neues Geld gedruckt, wenn die vorhandene Menge nicht reicht – für das Gesellschaften und das Wirtschaften –

nicht für Spekulation und Gewinnsucht…! Also, bei echtem Vollgeld…“

– Was passiert haben wir weiter oben erklärt. Herr Jahn kennt nicht die Auswirkung von Geldmangel in einer Wirtschaft (Deflation).

Neues Geld drucken verwässert das Geld und schafft ein Inflationspotential.

Wie man Nutzen für Wirtschaft und Gesellschaft von Spekulation und Gewinnsucht beim Gelddrucken unterscheiden soll erklärt Herr Jahn leider nicht.

Offenbar sollen die Gelddrucker ihre Wahrsager befragen?

„Und was passiert, wenn die versickerten Geldvorräte dann wieder auftauchen?

Nix – sie werden einen Impuls in der Wirtschaft auslösen und dann über die vorhandenen Mechanismen wieder herausgezogen.“

– Dieser Impuls ist eine Inflation, bis das Geld wieder herausgezogen wird.

Herr Jahn sollte bei der Zentralbank arbeiten und denen endlich mal erklären wie das geht… Geld drucken… drucken… drucken…

…oder sich mal informieren warum die Zentralbank, dass nicht so einfach machen kann egal ob mit oder ohne Monetative oder Grundeinkommen.

Unser Tipp informieren Sie sich Herr Jahn.

„Die Geldmengen sind schon immer Schwankungen unterlegen und wurden schon immer durch vielerlei Eingriffe geregelt – das ist kein Hexenwerk.“

– Nein, aber ist das ein Naturgesetz? Es sind Menschengemachte Regeln und auch Menschengemachte Regeln können das ändern.

Die Aussage, das war schon immer so, ist das typische Kopf-in-den-Sand-stecken-Argument.

„Wenn Geld selbst keinen eigenen Wert hat, kann es einer Wirtschaft oder einer Gesellschaft nicht schaden.“

– Wie wir oben belegen ist diese Annahme falsch und widerlegt.

Zudem gibt es dazu wissenschaftliche Belege:

https://www.dieter-suhr.info/de/Publikationen/buecher.html

„Es sei denn, die Regulierungswerkzeuge sind schlecht oder werden falsch angewendet.“

– Das trifft zu.

Der Leitzins wirkt nur indirekt und Geldschöpfung schafft Inflationspotentiale. Andere Werkzeuge hat die Zentralbank bis jetzt nicht.

Eine Geldgebühr wäre hierfür eine Ergänzung.

(Und wie erwähnt, kann diese Gebühr auch 0 betragen, wichtig ist, dass hier ein weiteres Werkzeugt zur Verfügung steht.)

„Das wäre dann jedoch kein Fehler, den das Geld selbst in sich trägt, sondern ein Fehler in der Anwendung, im Umgang mit dem Geld.“

– Da Herr Jahn noch nicht mal den Widerspruch zwischen Tauschmittel und Wertspeicher gesehen hat, ist diese Aussage somit ein Folgefehler.

„Nicht der Hammer ist schuld, wenn mit ihm ein Mensch erschlagen wird.“

– Dieser Vergleich trifft eher auf den Zins zu. Dieser kann gleichzeitig Werkzeug und Waffe sein.

Aber auch Geld wird oft als Werkzeug und Waffe verwendet, wenn es um die Durchsetzung von Interessen geht.

Da es hier nur um das Schwundgeld gehen soll, werde ich auf Herr Jahns Ansichten zum Grundeinkommen nicht weiter eingehen.

Einen Kardinalfehler, den leider auch Herr Jahn bei seiner Kritik zum Schwundgeld hier macht ist, den Boden zu vernachlässigen.

Da ist Herr Jahn unter den Schwundgeldkritikern aber auch nicht alleine. Geld kann nicht ohne Boden gedacht werden.

Boden (sowie Ressourcen) ist neben dem Geld der wichtigste Wirtschaftsfaktor.

Zudem wirkt sich Schwundgeld, wegen der fallenden Kapitalzinsen unvermeidlich auf die Bodenpreise aus.

Da her hört die Schwundgeldidee nicht beim Geld auf, sondern betrachtet umfangreich den Boden mit.

Diese Zusammenhänge im sinnvollen Wechselspiel, werden auch bei dieser Kritik unterschlagen.

Wer sich den Artikel von Herr Jahn zu dieser Replik anschauen möchte hier ist der Link.

https://unruheraum.de/…/schon-der-gedankliche…/…

Fazit der Aufklärung zu solchen und anderen Kritiken an der Freiwirtschaft:

Es gibt sehr selten wirklich berechtigte und begründete Kritiken an der Freiwirtschaft.

Wir von der Aufklärung haben den Eindruck, dass diese Kritiken heute immer seltener werden und immer weniger Beachtung finden auf Grund der mangelhaften Sachlichkeit der Argumente in solchen Kritiken zumal diese auch mehrfach von verschiedenen und auch unabhängigen Quellen entkräftet wurden.

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