Gerade lese ich: „Schulunterricht gegen Frauenfeindlichkeit und toxische Männlichkeit“ (https://katapult-magazin.de/de/artikel/schulunterricht-gegen-frauenfeindlichkeit-und-toxische-maennlichkeit), was mich zu Gedanken einer, aus meiner Sicht, neuen schwarzen Pädagogik veranlasste:
Kinder werden heute vor allem in der Schule mit den Erwachsenenvorstellungen von „richtig und falsch“ geradezu ideologisch überschwemmt. Sie werden mit ideologischen Begrifflichkeiten konfrontiert, die das Ergebnis einer nicht bewältigten Problematik der Erwachsenen sind, während diese nicht bewältigte Problematik auf die Kinder verschoben wird, die es dann „besser machen sollen“. Dabei wird der Aspekt der massiven psychologischen Überforderung der Kinder gar nicht mehr gesehen.
Es werden alle unbewältigten gesellschaftlichen Themen in den Unterricht verlagert, während den Kindern ihre Kindheit genommen wird, weil sie es nun „besser“ machen sollen, als die Erwachsenen, die immer noch meinen, man könne Werte und Haltungen „unterrichten“.
Nein, man kann Werte nur (vor)leben, das ist beziehungsorientierte Pädagogik!
Ich würde zum Beispiel Schülern nichts von „toxischer Männlichkeit“ oder „Frauenfeindlichkeit“ vorlabern, da schon der Subtext Frauen zu Opfern degradiert und Männer pauschal zu Tätern. Mit diesen Begrifflichkeiten programmieren wir die Kinder schon früh auf Feind- und Opferbilder, die Teil ihrer Identitätsentwicklung werden. Mit dieser Programmierung wird nichts überwunden, sondern verstärkt. Wir müssen Werte leben, selbst verstanden, verinnerlicht haben! Erziehung ist zuerst Selbsterziehung!
Ich würde diese Themen aber altersgerecht in den Unterricht integrieren, situationsbezogen und altersgerecht übersetzen. Haben wir das verlernt? Müssen wir unsere Kinder mittlerweile nur noch agitieren? Was wird dann aus den Kindern? Agitatoren. Wir machen sie zu Besserwissern, Oberlehrern. Und diese Welt hat weiß Gott genug davon. Jeder gegen jeden, Frauen gegen Männer, Nation gegen Nation, Feindbilder a la couleur werden niemals Frieden bringen. Schon garnicht im Deckmäntelchen der „Aufklärung“, die bei den Kleinsten ansetzt.
Und wenn man schon eine Überschrift für ein gesellschaftliches Phänomen wählt, sollte diese den Zielzustand vorweg nehmen und nicht das Problem manifestieren. Man muss die Wirkung des Unterbewussten immer mitdenken! Was ich vermeiden will, dem führe ich Energie zu! Psychologie 1. Semester. Wie wäre es mit „Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau!“. Merkt ihr den Unterschied? In dieser Überschrift werden keine Feindbilder implementiert.
Stattdessen unterliegt alles nur noch der Kampf-Logik „Kampf gegen ….“, eine gefährliche Fixierung auf das zu Vermeidende, das das zu Vermeidene erst hervorbringt. Denn man kann das wie immer genannte „Böse“ nicht bekämpfen, ohne es damit zu stärken. Der Kampf gegen das Problem ist immer Teil des Problems!
Anfang dieses Jahres krakeelten Grundschüler durch die Strassen von Berlin: „Ganz Berlin hasst die AFD“. Man kann zur AFD stehen, wie man möchte, aber Kinder für Haßskandierungen (natürlich den Haß der „Guten“) zu instrumentalisieren, ist so ziemlich das Letzte! Was lernen sie? Zu hassen!
Einfach nur traurig, diese kollektive geistige Deformation ins Zeitalter der Unbewusstheit, wie wir hier den geistigen Müll der angstdurchsetzten Welt der Erwachsenen (eine gespaltene Welt voller Bedrohungen, Angst und Feindbilder), die wir Erwachsene fabriziert haben, auf die Kinder abwälzen – in einem Raum (Schule), der eigentlich für eine geschützte Kindheit zuständig ist! Stattdessen reproduzieren wir unsere Problemtrance durch diese Art von „Pädagogik“ permanent neu!
Die Lösung ist ein Bewusstsein für die Mechanismen der menschlichen Programmierung auf Deskruktion, die sich im Gewand der „guten Absicht“ tarnen. Jeder Kampf gegen ein Problem ist Teil des Problems und verstärkt das Problem. Wir brauchen positive, vernünftige Attribuierungen. Verhalten verändert sich nicht mit Vermeidung, Kampf, Moralisierung oder Ideologisierung, sondern durch Einsicht, Vernunft und positive Visionen. Ein Einsetzen für etwas, nicht gegen etwas.
Tipp (kostenloser Artikel von mir): https://de.scribd.com/document/638041440/Ethik-211