2. September 2025

Weltfriedenstag vs Antikriegstag

Am 1. September begann in “neudeutsch” mit dem Angriffskrieg gegen Polen der 2. Weltkrieg.

Nach vielen vorhergegangen gegenseitigen Provokation verkündete ein deutscher Kanzler mit den Worten “Ab 4 Uhr 45 wird zurück geschossen ” den Kriegsbeginn. Wie auch heute fühlten sich die staatstreuen deutschen Gutmenschen als die Inhaber der Wahrheit, die Guten und im Recht. Und das Kapital verdiente damals genauso wie es heute wieder verdient an Aufrüstung und Kriegstüchtigkeit.

Das Leid und Elend trugen und tragen die einfachen verführten Menschen in ganz Deutschland, Europa und der Welt

Nach Kriegsende 1945 schworen sich die Menschen “Nie wieder”. Und um daran zu erinnern schufen sich die im Osten den Weltfriedenstag und die im Westen später den Antikriegstag. Der Sinn dieser Tag sollte der gleiche sein. Allein die Wortwahl bedeutet einen großen Unterschied.

Worte bestimmen den Gang unsere Gedanken. Frieden steht immerhin für positives Denken, während der Wortbestandteil Krieg als Negativwort in dem Zusammenhang mit einem Anti, einem Gegen, positiviert wird. Unbeabsichtigt? zwar, aber dennoch. Nicht umsonst wird seit Jahrzehnten ein Kampf über die Deutungshoheit der Sprache geführt. Viktor Klemmperer beschreibt dies sehr einprägsam in seinem Buch LTI – die Sprache des Dritten Reiches. Und auch heute wacht wieder die Sprachpolizei über die Verwendung und politisch korrekte Umdeutung der Worte. Auch als Cancel Kulture bekannt. Egal ob bei Pippi Langstrumpf, Jim Knopf oder Winnetou.

Heute ist es in correkten Kreisen hip gegen, dagegen, anti zu sein. Aber immer im genau definierten Zusammenhang mit den “bösen” Worten. Man ist gegen Rassismus, gegen Krieg, gegen Rechts. Hauptsache gegen. Hauptsache Anti. Und bemerkt dabei nicht, das man selber zum Spielball der “bösen Worte” wird. Wer immer nur Anti, Gegen ist, der ist nie FÜR. Er verlernt es gar, wird destruktiv.

Hören wir auf, dagegen zu sein. Fangen wir an FÜR zu sein. Wir sind FÜR, FÜR die Menschen, FÜR Verständnis, FÜR ein mit einander, FÜR den Frieden, FÜR das Leben, Für, Für, Für.

Im Film „Merlin“ mit David Costner gibt es eine interessante fast-Schlussszene. Die zwar schon lange entmachtete Hexe erhält immer wieder neue Macht durch die Menschen, welche sie zwar nicht mehr verehren, aber in ihrer Furcht vor ihr sie immer wieder durch Achtung, Beachtung, Benennung mit Kraft versorgen. Erst als sich alle entscheiden, ihr die Achtung, Beachtung, Benennung zu verweigern muss sie endgültig gehen.

Hören wir endlich auf, immer nur gegen den Krieg, den Rassismus, die Rechten usw zu sein und fangen wir an FÜR die guten Seiten des Menschsein, des Miteinanders zu sein. Die Worte, welche wir benutzen, und so verinnerlichen, die bestimmen unser Handeln. Bei all der zu Recht der DDR vorzuwerfenden Probaganda: Die Begrüßung früh in der Schule, der Pioniergruß, begann mit: „Für Frieden …“ und endete mit: „Seid Bereit – Immer Bereit!“ – Früh übt sich.

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