26. April 2024

Wachstum durch “grüne Ökonomie”?

Vor kurzem erschien in der FP Chemnitz eine Buchbesprechung von Annett Stein. Das Buch: „Der Tag, an dem wir aufhören zu shoppen“ von James Bernard MacKinnon, erschienen im Penguin-Verlag, 480 Seiten für 20 Euro.

Arm ist nicht, wer wenig hat, sondern wer sich mehr wünscht“

Seneca, röm. Philosoph, 1-65 uZ

Was würde geschehen, wenn wir von heute auf morgen zu shoppen aufhören würden? Dabei steht das Wort „shoppen“ für den allgemeinen, weltweiten Kaufrausch zum Erwerb von Dingen, die wir eigentlich gar nicht brauchen.
Was würde also geschehen, wenn wir beginnen würden, uns nur noch mit lebenswichtigen, notwendigen Dingen zu versorgen?

An Hand der Textilindustrie und unseres mittlerweile nicht wegzudenkenden Handys behandelt die Buchbesprechung unsere moderen Ökonomie.

Das Buch schildert die Folgen eines plötzliches Shop-Stop. Von plötzlich eintretender Massenarbeitslosigkeit und „Armut“ bis hin zu möglichen Lösungen. Reduzierung der Arbeitszeit, welches ja ein Mehr an Freizeit bedeutet, Produktion hochwertiger und wirklich langlebiger Produkte.

Angesprochen wird der Götze Wachstum. Wachstum, welches teilweise künstlich erzeugt und Unendlichkeit fordernd. Angesprochen wird eine mittlerweile neoliberale „grüne Ökonomie“, welches genau dieses unendliche Wachstum mit noch mehr Wachstum, nur eben „grün“, retten will.
Interessant in diesem Zusammenhang die Tatsache: Das Wirtschaftswachstum, wenn überhaupt vorhanden, entwickelte sich seit der menschlichen Urzeit bis ins 18. Jahrhundert um max. 0,1% im Jahr und ging linear mit dem Bevölkerungswachstum daher. Hier spricht ein HUMANwirt dann von einem natürlichen Wachstum.

Woher kommt aber dann das derzeitige expotentielle Wachstum? Eine Frage, welche weder in der Buchbesprechung noch im Buch wohl selber beantwortet wird.

Dieses Wachstum, dieser Wachstumszwang, hängt jedoch unmittelbar mit unserem Geldsystem zusammen. Und hier direkt und zwingend mit Zins und Zinseszins. Die moderne Zinswirtschaft begann um 1450 mit der Ablösung des auf der „renovatium monetarum“ basierenden BrakteatenWirtschaft und der Einführung des ewigen Pfennigs. Nach dem „goldenen Zeitalter“ begann die Finsterniss der Neuzeit. 75Jahre später kam es zu der sogenannten frühbürgerlichen Revolution, dem Bauernkrieg. Einen Aufstand, ausgelöst durch die plötzliche Verarmung weiter Teile der Bevölkerung. Rund 100 Jahre später verwüstete der 30zig jährige Krieg im Streit um noch mehr Reichtum und Macht das wieder verarmende Land. Und es folgte Aufbau, bescheidener Wohlstand, dann wieder Verarmung und in der Folge Zerstörung durch Krieg in endloser Folge bis heute.

Daß das frühkapitalistische Wachstum selbst nicht so zerstörend wirkte, wenn dann nur in begrenzten Räumen, lag an der damals noch vorhandenen Weite der Welt. Und der fehlenden Technologie. Immer waren neue Märkte und Resourcen erreichbar. Die Endlichkeit der Erde war noch nicht erreicht.
Dann die Revolution des Industriezeitalters. Jetzt wurde es möglich durch eine vergleichsweise billige Massenproduktion die Illusion der materiellen Massenbefriedigung zu erschaffen. Neben dem natürlichen Bedarf einer wachsenden Bevölkerung wurde durch Werbung künstlicher Bedarf geschaffen. Immer angefeuert vom Renditezwang, geboren aus dem Zinseszins. Im Zeitalter der Globalisierung ist die Welt aufgeteilt. Die Warnungen seriöser Wissenschaftler verhallen seit über 50 Jahren im trunkenen Rausch der Wachstumspropheten, der Wirtschaftsweisen und der BWLer. Der Götze Wachstum bestimmt die Politik.

Der plötzliche „Shop-Stop“ ist eigentlich problemlos durchführbar. Von Heute auf Morgen könnten wir die Menschheit „retten“. (Liebe Grüne, FFFler und Klimakleber, wir müssen nicht den Planeten retten, der kann ohne Menschen gut sich weiterdrehen. – Ökos würden das wissen.) Legen wir unserem Tauschmittel einfach Ketten an. Zwingen wir es zu dem, wofür ein Tauschmittel erfunden wurde.
Vergessen wir die Märchen von grüner Wachstumsökonomie. Fangen wir einfach an mit stabiler menschlicher Ökonomie, mit HUMANwirtschaft.

Na denn,
Denken sie einmal darüber nach –
einen schönen Tag noch!

HH

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