7. November 2024

Ungerechtes & zerstörerisches Wirtschafts-System

1. Aktuell:
Das Buch –Das Kapital im 21. Jahrhundert– des französischen Star-Ökonomen Thomas Piketty ist das Ergebnis einer 15-jährigen Datenrecherche und erklärt die Geschichte von Einkommen und Wohlstand. Erfreulicherweise wird auch erwähnt, dass dabei nur die oberen zehn Prozent immer wohlhabend werden und dass dies System bedingt ist. Siehe Seite 39-55.

Diese belegte Feststellung besagt, dass wir ohne Änderung des Wirtschafts-Systems in eine unkalkulierbare Zukunft eingehen- nicht nur im Hinblick zum Putins-Ukraine-Krieg, Corona und dem Klimawandel. Das derzeitige Wirtschafts-System ist ungerecht und zerstörerisch, weil es nur mit Dauer-Wirtschafts-Wachstum lebensfähig ist.

Was nie zur Sprache kommt, sind die Vor- und Nachteile der beiden Akteure im Wirtschaftskreislauf: Kapital (Geld) und Volkswirtschaft (Waren) auch Arbeit genannt- siehe 3. Gerechte Lösung.

Unser Geld (Kapital)

Geld ist ein universales Mittel und wirkt bis in den hintersten Winkel des einzelnen Menschenlebens und der Gesellschaft. Ist dieses System ungerecht und ein überlebenswichtiger Faktor, so wird die Geldbeschaffung zur entscheidenden Aufgabe. Alles andere wird dann zur Nebensache und verkümmert. Da alles mit allem zusammenhängt, und Geld immer eine Schlüsselrolle spielt, muss -Geld (Kapital) und Waren (Wirtschaft)- zusammen betrachtet werden. Was allgemein auffällt, immer fehlt Geld und wird um Verteilung gekämpft, bei Bund, Land, St ädte, Kommunen, Bürger-Haushalte und andere.

Aktueller Stand Deutschland

In Deutschland- und nicht nur bei uns- geht es immer mehr ans Eingemachte. Das sieht man z.B. an der Politik der Grünen. Es ist ein Unding: Die Grünen müssen sich für Atomkraftwerke, Gas, Öl und Kohle sowie gegen ein Tempolimit auf Autobahnen einsetzen. Wachstum, Arbeitsplätze, genügend Energie und Ressourcen für alle, sind oberste Priorität. Ein Kampf um die letzten Ressourcen hat begonnen, obwohl für jeden sichtbar, die Verschmutzung -von Boden, Luft, Wasser, Nahrung und auch der Klimawandel- das Ertragbare schon lange überschritten ist. Die Machthabenden verdienen sehr gut am derzeitigen ungerechten Wirtschafts-System. Dieses System ist jedoch dabei, uns alle zu zerstören. Unendliches Wachstum ist nicht möglich.

2. Ungerechte Umverteilung:

-Ungerechte Geldsysteme verdoppeln ca. alle 7-10 Jahre ihr Geldvolumen (allgemeine Guthaben und gleich hohe Schulden bei Staaten, Betriebe und Bürger). Dieses Wachstum nennt man „exponentielles Wachstum“. So wird ein Dauerwachstum für die gesamte Wirtschaft erzwungen. In einer Welt, die nicht mitwachsen kann, ist Dauerwachstum jedoch nicht möglich, sondern tödlich.

-Ungerechte Geldsysteme erzeugen automatisch eine Umverteilung von unten nach oben d.h. die Schere zwischen arm und reich wird immer größer. Die Zinslasten und Zinserträge aller Haushalten in Deutschland, verteilt auf zehn gleich große Haushaltsgruppen, zeigen ein Bild der Schande (Quelle: Helmut Creutz, www.helmut-creutz.de, Grafik Nr. 060)

Da in der Miete, Nahrung, Kleidung und anderen Produkten bzw. Dienstleistungen alle Zins- und Kapitalkosten bis zum fertigen Produkt enthalten sind und die Mehrwertsteuern noch hinzu zu rechnen ist, ist die Umverteilung von unten nach oben eindeutig erkennbar:

Die unteren acht Haushaltsgruppen, die den größten Teil ihres Einkommens, zum Lebensunterhalt ausgeben müssen, zahlen automatisch die höchsten Zinsen und Steuern in Prozent zu ihrem Einkommen. Damit ist die Mehrwertsteuer eine sehr ungerechte Steuer. Die Lohnsteuer nicht mitgerechnet.

Die Haushaltsgruppe neun, kann mit ihren Zinseinnahmen ungefähr ausgleichen.

Die Haushaltsgruppe zehn ist der lachende Dritte, da sie nur den geringsten Teil ihres Einkommens für ihren Lebensunterhalt ausgeben muss. Sie zahlt am wenigsten Zinsen und Mehrwertsteuern in Bezug auf ihr Einkommen. Der große Rest ihrer Einkünfte wird angelegt und erzeugt somit automatisch Zinseinnahmen. So werden diese Menschen auf Kosten der unteren acht Haushaltgruppen immer reicher. Dies ist die Schere von arm zu reich. Dieses angelegte Geld der Reichen fehlt im Geldkreislauf und muss zum Teil durch Staats-Schulden immer wieder ergänzt werden.

-Die ungerechten Geldsysteme erzwingen steigende Staatsverschuldung, weil der Staat die oben genannte Ungleichheit auszugleichen versucht, um Aufruhr zu verhindern, denn nichts fürchtet er mehr als Unruhe. Zudem kann die Regierung diese Ausgaben als Entlastung der Bürger gut verkaufen, um wiedergewählt zu werden.

Zusätzlich kommt die versteckte und verbotene EU-Verschuldung hinzu, siehe dazu -Die Wundersame Geldvermehrung- von Hans-Werner Sinn- Seite 166-178.

-Die ungerechten Geldsysteme belasten die Generationen von morgen aufgrund der heute angehäuften Staats-Schulden in unzulässiger Weise, weil die Menschen der Zukunft sich natürlich nicht wehren können. Zusätzlich werden sie durch die immer stärker werdenden Umweltbelastungen, durch den Wachstumszwang der Wirtschaft mit Schulden, auch durch die EU, belastet. Die Ausbeutung von Menschen und Natur hat die Grenze zur Selbstzerstörung der Menschheit erreicht.

3. Gerechte Lösung:

Zum Verständnis muss -Geld und Waren- zusammen betrachtet werden.

Dazu ein Beispiel: 1kg Kartoffeln kosten auf dem Markt 5,00 €. Beide, die Kartoffeln und der 5,00 €-Schein sind gedanklich vor fünf Jahren in einem Panzerschrank zur Aufbewahrung übergeben worden. Heute wird die Tür geöffnet und das Ergebnis notiert: Kartoffeln mumifiziert, 5,00 €-Schein wie neu. Resümee: Die Waren haben einen Zeitverschleiß und das Geld nicht (Inflation und Zins unbeachtet). Damit beide gerecht miteinander wirtschaften können, muss Gerechtigkeit herrschen, wie beim Sport. Gerechtigkeit wird erreicht durch eine Umlauf-Gebühr (ca. 0,3 Prozent pro Monat) auf Geld, denn der Verschleiß der Waren ist naturgegeben und beträgt im Durchschnitt -geschätzt- auch ca. 0,3 Prozent im Monat.

Der Staat erhält diese Gebühr statt der Mehrwertsteuer, je nach Konjunktur kann diese erhöht oder gesenkt werden. Die Geldumlaufgeschwindigkeit kann damit exakt gesteuert werden, was jetzt nicht möglich ist- nur Zins hoch oder runter mit Inflation inbegriffen. Überschüssiges Kapital (Geld), landet gebührenfrei auf der Bank und steht zum günstigen Verleih für Investoren zur Verfügung. Da niemand gern Geld-Umlaufgebühren bezahlen will, ist stetiger Geldfluss gewährleistet. Die unteren acht Haushaltsgruppen, die zum Lebensunterhalt fast das ganze Monatseinkommen ausgeben müssen, zahlen somit so gut wie keine Umlauf-Gebühr. Alle Waren und Dienstleistungen werden von der Mehrwertsteuer befreit und auch die Zinsen gehen langsam zurück. Alles wird billiger. Stabile Preise stellen sich ein. Qualität, Langlebigkeit, Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft, Wiederverwertbarkeit etc. bekommen Hochkonjunktur. Investitionen in die Zukunft werden Lohnenswert.

Weitere Infos zu dieser Thematik:

Bücher -von Silvio Gesell, -John Maynard Keynes, -Günther Moewes, www.helmut-creutz.de, Film: Das Wunder von Wörgl, Zeitschrift Humane Wirtschaft (humane-wirtschaft.de).

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