1. August 2025

Reaktionen zu: Ungarn plant …

Weiterleitung eines Newsletters von Roland Moesl

Ich bin ein unerschütterlicher Optimist. Daher erwartete ich, dass einige ihre Meinung überdenken, wenn Ungarn 300 GWh Akkuproduktion bis 2030 plant. Da gibt es die Prediger der Technologieoffenheit. Die sehen E-Fuels und Wasserstoff noch immer als Konkurrenten zum Elektrofahrzeug.

Irgendwo in einer sonnigen Gegend, zum Beispiel Namibia oder Chile, wird Wasserstoff oder E-Fuels erzeugt und dann nach Europa gebracht. Wenn heute die Akkus so teuer wie 2005 wären und auch so teuer blieben, dann wäre das auch eine ganz tolle Idee. Doch die Akkus sind seit 2005 um über 90% billiger geworden. Wie will Ungarn 300 GWh Akkuproduktion pro Jahr verkaufen? Ja, richtig, es wird noch billiger werden.

Da sind die Experten in Ungarn, welche eine für die Selbstversorgung Ungarns etwa 8-fach überdimensionierte Akkuindustrie aufbauen und da sind hier in Österreich und Deutschland Politiker und Funktionäre der Wirtschaftskammer, die noch immer an E-Fuels und Wasserstoff im Straßenverkehr glauben.

  Alte und neue Dolchstoßlegenden

Nach dem 1. Weltkrieg bastelte man schnell an Gründen, warum der unbesiegbare deutsche Soldat den Krieg verloren hat: Die kommunistischen Arbeiter haben die Waffenproduktion sabotiert!

Leider findet man auch heute solche Dämlichkeit: Die weit überlegene, hochinnovative deutsche Autoindustrie stand unangefochten an der Spitze des Weltmarkts. Aber dann kamen die bösen Grünen mit dem Verbrennerverbot ab 2035. Nur die sind am Niedergang der deutschen Autoindustrie schuld.

Diese Meinung vertreten vor allem Politiker einer erst 2013 gegründeten Partei. Wissen diese Politiker der neu gegründeten Partei nicht, wie feindselig die Grünen gegen elektrische Mobilität waren?

Als ich 2007 einen City-EL Händler interviewte, erzählte er mir, wie er von Grünen als Atomstromautohändler beschimpft wurde. 2009 schrieb ich den Artikel:

Seltsame Verbündete

Todfeinde von einst, Verbündete von heute, wenn es um das gemeinsame Interesse geht, die Möglichkeiten der elektrischen Mobilität für den Klimaschutz kleinzureden.

Schulter an Schulter im Kampf gegen die Zukunft. Was es doch für merkwürdige Allianzen gibt. Die merkwürdigste ist ewig gestrige Fossile und ewig gestrige Umweltasketen. Einst waren diese beiden Gruppen Todfeinde, aber im schnellen Umstieg auf elektrische Mobilität haben diese nun einen gemeinsamen Feind, gegen den es Schulter an Schulter zu kämpfen gilt.

Dieses sehr seltsame Bündnis lebte später bei den Protesten gegen den Bau der Teslafabrik in Grünheide wieder auf. 2010 schrieb ich den Artikel:

Sogenannte Umweltschützer versuchen das Elektroauto zu bremsen

Eine Allianz aus 5 Umweltbewegungen brachte am 29. April 2010 eine Pressemitteilung heraus, mit dem Bestreben das Elektroauto schlechtzureden. Hier die Entgegnung der PEGE.

  Kodak hätte führend in der Digitalfotografie sein können

Liest man die Geschichte bis 1990, dann war eines klar: Kodak wird in den nächsten Jahrzehnten führend in der Digitalfotografie sein. Doch man hatte bei Kodak panische Angst davor, damit den Markt für chemische Filme zu ruinieren.

Ähnlich war es bei der deutschen Autoindustrie: 1995 stellte Dr. Franz Wilhelm Winterberg Lithiumakkus speziell für Elektroautos entwickelt, bei den Konzernen der deutschen Autoindustrie vor.

Doch man hatte bei der deutschen Autoindustrie panische Angst davor, damit den Markt für Verbrennermotoren zu ruinieren. „Das Öl ist billig und ewig, das Elektroauto kommt nie“ war dann der Angstschrei der Konzerne.

  Dokumentation über politische Unfähigkeit

2017 schrieb ich schließlich eine Dokumentation über die Gründe für den Niedergang der deutschen Autoindustrie:

Angela Merkel und die Autoindustrie

Betrachten wir einmal die Performance der Regierungen unter Angela Merkel in einem weniger emotionalen Bereich als der Flüchtlingspolitik: Die Autoindustrie.

  Wem glauben Sie?

Der ungarischen Industriepolitik oder einigen populistischen Politikern und Aktionären, die mit unsinnigen Aussagen Populismus betreiben? Ich habe dazu Grok befragt: 2040 kann noch nicht einmal die Luftfahrt mit E-Fuels versorgt werden.

Betrachten wir einmal elektrische Mobilität aus der Sicht eines GEMINI next Generation Hausbesitzers. Sofern er nicht Taxifahrer oder viel fahrender Vertreter ist, kann er auch im Dezember sein Auto vollständig mit eigenem Strom aufladen. Nach Abzug der Handlinggebühr rechne ich lieber mit nur 8 Cent Cent netto pro kWh. 16 kWh/100 km bedeuten so nur 1,28 € entgangenen Verkaufserlös.

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