13. Dezember 2024

Das Paradox des Werterhalts und der Wertstabilität

Ein Beitrag von “Die Aufklärung” — übernommen aus Facebook


Erklärung zur Aufklärung:

Rein intuitiv denken wir, wenn wir mehr haben und es mehr wird oder wenn etwas fest ist, ist es auch beständig und stabil. Wie etwa, wenn man genug Geschirr zu hause im Schrank hat oder genug und viel Essen im Kühlschrank. Privatwirtschaftlich macht so eine Denkweise durchaus Sinn. Man schafft Reserven (Stabilität), man hat etwas aus fester Materie, dass man anfassen und Benutzen kann.

Doch was hier gerne verdrängt wird, ist die Tatsache, dass auch alle Waren und Güter, egal wie lange sie halten und wie beständig diese sind, irgendwann auch verderben oder kaputt gehen. Wenn etwas fließt sehen wir die Bewegung, aber bringen dies nicht mit Stabilität und Beständigkeit zusammen. Doch sogar die Physik gibt dafür Beispiele wie eine Bewegung Stabilität schafft. Es widerspricht unserer beständigen Denkweise, ist aber naturwissenschaftlich logisch und belegte Tatsache.

Zum Beispiel Fahrräder: Fährt es nicht, dann fällt es um. Wird es beschleunigt fährt es und fällt nicht um. Je schneller, desto stabiler die Fahrt. (Es gelten Kreiselphysik und dynamisches Gleichgewicht!) Die natürliche Grenze schafft hier die Beschaffenheit der Fahrbahn und der Fahrer selbst. Zu schnelles Fahren verursacht Unfälle.

Interessanterweise gilt dieses Beispiel auch für das Geld in der Volkswirtschaft. Die Wirtschaft ist stabil wenn Geld beständig fließt (zirkuliert). Die Wirtschaft ist im Krisenmodus wenn das Geld fehlt, also nicht zirkuliert. Zirkuliert es aber zu schnell, so gibt es auch Probleme.

Auch wenn es Ökonomen gibt, die diese Folgerung gerne bestreiten. Hier kommt es allerdings auf den Standpunkt der Betrachtung an. Für einen selbst macht es Sinn so viel Geld wie möglich zu besitzen und zu lagern. Das schafft wie schon erklärt Sicherheit in Form von Reserven (Stabilität).

Doch volkswirtschaftlich ist so ein Verhalten Gift für die Wirtschaft. Es erzeugt nämlich Mangel am Zahlungsmittel im wirtschaftlichen Kreislauf. Die Konsequenz daraus ist, dass mehr Geld in Umlauf gegeben werden muss. (Das führt zu einer Inflation, der Wert und die Kaufkraft des Geldes werden verwässert.)

Es wird also versucht mit der gleichen Logik (das Mehr schafft Stabilität) zu begegnen. Also Feuer mit Feuer bekämpfen. (Doch nur in speziellen Situationen ist das eine sinnvolle Maßnahme, da kann man jeden Feuerwehrmann fragen.)

Es verhält sich so: Mit einer Kanne, die randvoll ist mit Wasser, kann man ein Glas füllen. Man kann die Kanne mit frischen Wasser wieder auffüllen. Wenn man aber jetzt das vorher abgefüllte Wasser im Glas in die nun wieder volle Kanne zurück kippt, läuft die Kanne über und alles wird nass (verwässert!).

So verhält es sich auch mit der Geldhaltung, Geldschöpfung und Inflation. Das übergelaufene Wasser ist somit nicht im Glas oder in der Kanne, es ist quasi verschwunden. (Kaufkraftverlust) Fließen schafft Stabilität (Preisstabilität):

(Der Begriff „Schwundgeld“) Ein Geld, dass beständig seinen Wert verliert kann man also Schwundgeld nennen. Das heutige Geld ist somit eher ein Schwundgeld als das Geld von Gesell (Freigeld). Das heutige Geld entwertet sich durch Inflation und erzeugt einen Kaufkraftverlust. Das Geld von Gesell zirkuliert ungehindert und frei und erhält dadurch seine stabile Kaufkraft.

Es ist halt paradox. Da durch das gehortetes Gesell Geld etwas kostet (Liquiditätsgebühr, Geldhaltegebühr), erhält es dadurch seine Kaufkraft stabil. Das Geld was gehortet werden kann und zur Werthaltung verwendet wird, verliert eben durch diese Eigenschaft seinen Wert in der Kaufkraft (wie das verschwundene Wasser!).

Die Wertaufbewahrungsfunktion des Geldes schadet somit seinem eigenen volkswirtschaftlichen Wert. Da her passt auch der Begriff Freigeld oder fließendes Geld / Fließgeld zum Gesell Geld besser als der Begriff Schwundgeld. Hier ist wie beim Fahrrad auch daran zu denken, dass zu schnell fließendes Geld, den Eindruck von Instabilität erweckt und daher darf die Gebühr auch nur ein moderates Maß (bis z.B. monatlich max. 3%) betragen.

Die Bodenrente wäre ebenso als fließende Größe zu betrachten, wobei der Boden an sich nicht mobil, sondern statisch wirkt. Dieser Eindruck täuscht, wenn aus dem Boden ein Wert geschöpft wird (Bodenertrag: z.B. Gemüse, oder auch Miete und Pacht). Der Wertnutzen des Bodens ist wie beim Geld eine fließende Größe.

Geld was rumliegt hat eigentlich keinen Wert es ist nur bedrucktes Papier oder digitale Zahlen, wenn man dafür nichts kaufen kann. Boden ist ebenfalls wertlos, wenn man diesen nicht nutzen kann. Doch das Resultat des Bodenwertes ist die Bodenrente (Bodenzins), somit ein Geldbetrag. Und ab hier gilt für den Boden das Gleiche wie für das Geld. Liegt es herum schadet es der Wirtschaft, fließt es fördert es die Stabilität der Wirtschaft. (Dies ist nur eine kurze Andeutung zum Thema Boden.)

Fazit:

Die Wertannahme des Geldes macht es letzendes wertlos. Der Wert ist somit wertlos. Wie bereits erklärt kapieren die meisten Menschen (vor allem Ökonomen) dies bis heute leider nicht.

Quellenhinweise: Ludwig Gartz, Silvio Gesell, Pierre-Joseph Proudhon; Fritz Andres, Dirk Löhr, Bernd Senf, usw.

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