4. Oktober 2024

Die Sprache des Kapitalismus

“Was wie ein selbst auferlegtes Ablenkungsmanöver wirkt, fußt auf einem ganzen Kosmos von Vokabeln, Begriffsinhalten und Metaphern. In ihnen haben sich realweltliche Machtstrukturen abgelagert, die über den Alltagssprachgebrauch reproduziert und gefestigt werden. Es mag beispielsweise von „Arbeit“, von „Leistungsträgern“ oder von „Unterschichten“ die Rede sein, von „Verdienst“ und „Schulden“, von „Preisfluten“ und „Finanzmarkt-Tsunamis“, von „Systemrelevanz“ oder von einem „too big to fail“. Stets werden im kollektiven Gedächtnis Assoziationen abgerufen, welche die gesellschaftlichen Verhältnisse verdinglichen. Sie befreien die Privilegierten und ihre Institutionen von individueller Verantwortlichkeit.”

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