Weiterleitung einer Petition an die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas
von Stefan Weinert.
Ravensburg, 4. Oktober 2023
Liebe Mitbürger/innen von Fern und Nah, liebe Freund/innen und Bekannte!
Einmal im Jahr feiert meine Heimatstadt Ravensburg eine „Kunstnacht“. Ich kann mich gut an die Kunstnacht des Jahres 2016 erinnern, wo ich selbst aktiv dabei war. Seitdem sind sieben Jahre vergangen und wir haben „sieben Brücken“ überschreiten müssen respektive sind wir noch dabei, sie zu bewältigen. Hervorzuheben sind der Klimastreit, Corona und der aktuelle Krieg in Europa.
Gerade das Letztgenannte fand auch in der diesjährigen Ravensburger Kunstnacht seinen Niederschlag. Und zwar in versuchter positiver Form, in dem „Frieden“ zum Eröffnungsthema gemacht wurde.
So gab es einen extra gestalteten „Friedenshof“ mit der Darreichung von „Brot und Wein“, was selbstverständlich das christliche und jesuanische „Abendmahl“ assoziierte und an Versöhnung und Vergebung erinnerte. All die anwesenden Ravensburger Protagonist/innen aus Politik, Kirchen und Kunst lobten das dort von Jugendlichen Gebotene. Ein Schüler sagte: „Weil Frieden für uns als Jugendliche wichtig ist, haben wir uns dafür engagiert.“
Doch was ist hier – im Jahre 2023 und im 20. Monat des Ukrainekrieges / Konfliktes – eigentlich mit „Frieden“ gemeint? Bedeutet Frieden = gleich die Forderung nach Putins Niederlage ud noch mehr deutsche Waffen in die Ukraine oder gar Putins Tod – oder doch zumindest seine Verteufelung? Und bedeutet heute „Frieden“ = Selenskyjs Triumph über den Aggressor und die Präsenz der NATO und USA am Dnepr?
- Oder aber: Bedeutet Frieden das, was die in Deutschland noch verbliebenen wirklichen und nicht eingeknickten Pazifisten unter diesem Begriff verstehen und auch immer verstanden haben: Schweigen der Waffen, Verhandlungen und zu voriger Anerkennung der eigenen Schuld, statt des ewigen Spiels „Adam und Eva“?
Tja, unser (??) Bundeskanzler Olaf Scholz, der einst „Cum-Ex“ zum Synonym für „das große Vergessen“ gemaht hat, hat da eine eindeutige Sicht. Er sagte jüngat doch tatsächlich das Folgende:
Und alle, die „echte“ Demokraten und Gläubige der Politik & Presse sind, übernehmen das. Ich glaube nicht, dass im Ravensburger Friedenshof, Stimmen laut wurden die meinten, mensch müsse aufhören immer nur Putin zu verteufeln und das Morden durch NATO-, USA- und BRD-Kriegsgerätlieferungen zu verteidigen – und zwar bis zum bitteren Ende des Moskauer Diktators. Denn als „Höllenengel“ will ja wohl niemand ins Fegefeuer des Volkes gehen, oder?
Insofern war die Ravensburger Kunstnacht zumindest in diesem Punkt eine Party mit Friedensanstrich, welcher der Wirklichkeit nicht standhält.
Und so geht es doch seit 20 Monaten in der gesamten Republik zu. Wer die „falschen“ Worte in den Mund nimmt, oder wer Einwände gegen das Kriegsgebaren Deutschlands erhebt, oder in Zweifel zieht, dass die deutsche und europäischen Werte in Kiew verteidigt werden, landet sofort in der Schublade „Putinisten“ oder „Lawrow-Verhrer“. Ist doch so, oder? Insofern werden echte Pazifisten mundtot gemacht, diffamiert und verteufelt (gefallene Engel = Dämonen).
- Um es klarzustellen: In der Ukraine werden die US-amerikanischen Interessen verteidt, und keinesfalls die deutschen oder europäischen Werte!
Deshalb rufe ich jetzt alle wirklichen Pazifisten auf, sich zu einer „Liga“ zuammenzutun. Es soll keine Partei, keine Wählergemeinschaft, kein Verein mit Hierachie und juristischen oder finanziellen oder Aktions-Verpflichtungen oder einer schriftlichen Beitrittserklärungen sein.
Die PAZIFISTEN-LIGA soll der Zusammenschluss aller Friedenswilligen ohne jedweden Einsatz von Waffen sein – damit sind auch die verbal-militanten Waffen von rechts oder links gemeint, jene, für die „Frieden“ nicht nur ein Wort ist.
Pazifist und Pazifistin zu sein – so jedenfalls sehe ich das – heißt aber nicht, sich aus anderen wichtigen gesellschaftlichen Themen herauszuhalten. Sei es das „Soziale“ (sozial aus dem Lateinischen übersetzt = teilen! Nicht „Almosen geben“) oder die „Ökologie“, der Schutz der Bevölkerung im Allgemeinen und vor allem in Katastrophen- und Kriegsfällen (Passiver Schutz); die Justiz und die Kinder und Jugend, und so fort! Aber alles mit Maß, mit Gerechtigkeit, mit Gleichbehandlung, damit der innere Frieden des Individuums und der Gesellschaft geschaffen und erhalten bleiben.
Wieder habe ich auch dies Anliegen in die Form einer Petition „gegossen“, damit Interesse (Unterschrift) und Meinung (Kommentar) bekundet werden können. Ggleichzeitig wird dies Anliegen an die Bundestagspräsidentin Frau Bärbel Bas gesandt, damit sie und das gesamte Bundesparlament weiß:
- Es gibt in der Bundesrepublik immer noch Menschen, die den wahren Pazifismus nicht verraten haben.
Die „Pazifisten-Liga“ versteht ihre Arbeit als außerparlamentarisches Engagement für den/die Mitbürger/in und die stets ausgestreckte Hand ihnen und der Nachbarstaaten gegenüber. Sie sieht sich aber auch als „Finger in der Wunde jener“, die Politik auf Kosten des Bürgers, mit Inkaufnahme von menschlichen „Kollateralschäden“ und zu ihrem eigenen Vorteil machen – sowohl im eigenen Land, als auch über die nationalen Grenzen hinweg.
Stefan Weinert, 04.Oktober 2023, Ravensburg (Baden-Württemberg, BRD)