13. Dezember 2024

Zinskritik: Älter und seriöser als man glaubt?

Ein Beitrag von “Die Aufklärung” — übernommen aus Facebook


Zitate:

„Geben ist seliger denn Nehmen, Zinsgeben, Ende der Seligkeit!“

Manfred Hinrich (1926 – 2015), Dr. phil., deutscher Philosoph, Philologe, Lehrer, Journalist, Kinderliederautor, Aphoristiker und Schriftsteller

„Ich kenne nichts Unbarmherzigeres auf der Erde als sieben Prozent Zinsen.“

– Josh Billings (1818 – 1885), eigentlich Henry Wheeler Shaw, US-amerikanischer Humorist

„Das Geld ist für den Tausch entstanden, der Zins aber weist ihm die Bestimmung an, sich durch sich selbst zu vermehren. Daher widerstreitet auch diese Erwerbsarbeit unter allen am weitesten dem Naturrecht.“

– Aristoteles; griechischer Philosoph; * 384 vChr Stagira; † 322 vChr bei Chalkis

„So ist der Wucher hassenswert, weil er aus dem Geld selbst den Erwerb zieht und nicht aus dem, wofür das Geld da ist. Denn das Geld ist um des Tausches willen erfunden worden, durch den Zins vermehrt es sich dagegen durch sich selbst. Diese Art des Gelderwerbs ist also am meisten gegen die Natur.“

– Aristoteles

„Wo nicht der Mensch, sondern das zinstragende Kapital der Gegenstand ist, dessen Erhaltung und Mehrung der Sinn und das Ziel der politischen Ordnung ist, da ist der Automatismus schon im Gang, der eines Tages die Menschen zum Töten und Getötetwerden auf die Jagd schicken wird.“

– Prof. Dr. theol Karl Barth (1886-1968)

„Wenn du Silber leihst einem aus meinem Volke, dem Armen neben dir, sei gegen ihn nicht wie ein Schuldherr; legt ihm nicht Zins auf.“

– zweite Buch Mose (Exodus)

„Vielmehr liebet eure Feinde und tut Gutes und leihet, ohne etwas zurückzuerwarten. Dann wird euer Lohn groß sein und ihr werdet Söhne des Höchsten sein.“

– Jesus (Lukas 6, 35).

„Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“

– Bibel (Matthäus 6, 24)

„Es ist still wie in einer verschneiten Winternacht, nur ein leiser, monotoner Tropfenfall.

Das sind die Zinsen, die fortlaufend hinabträufeln in die Kapitalien, welche beständig anschwellen; man hört ordentlich, wie sie wachsen, die Reichtümer der Reichen.

Dazwischen das leise Schluchzen der Armut.

Manchmal klirrt etwas, wie ein Messer, das gewetzt wird.

– Heinrich Heine, 1842

„Nichts zeugt so sehr von kleinlicher und engherziger Gesinnung als die Liebe zum Reichtum, nichts ist edler und großartiger als die Geringschätzung des Geldes, wenn man es nicht besitzt, und die Verwendung desselben zu wohltätigen und menschenfreundlichen Zwecken, wenn man es besitzt.“

– Marcus Tullius Cicero (106 – 43 v. Chr.), römischer Redner und Staatsmann

Fazit:

Zinskritik mit Bezug auf einen Systemfehler ist seriös, weil hier nach einer neutralen Lösung gesucht werden kann. Ein kaputtes System lässt sich reparieren oder austauschen. Diese Form der Kritik ist seriös und lässt einen sachlichen Diskurs zu.
Zinskritik im völkischen Sinne (mit Bezug auf Bevölkerungsgruppen, Rassen oder Klassen oder einzelne Menschen) ist unseriös und erzeugt mehr Verwirrung, Abgrenzung und Feindbilder. Sie lässt keine sachliche Diskussion zu und arbeitet hauptsächlich nur mit Emotionen (z.B. Hass). Das schafft keine Lösung, sondern erzeugt noch mehr Leid und Verwerfungen.

https://www.sozialoekonomie.info/…/kritik-antwort-3-3…

Zinskritik allgemein zu verleugnen und zu ignorieren spielt den unseriösen Zinskritikern in die Hände. Es schafft den Nährboden für ökonomische Täter und Opfer. Wenn die (zinsbedingte) Umverteilung zunimmt, steht am Ende der Aufstand und Bürgerkrieg. Dies versuchen unseriöse Zinskritiker mit aller Macht herbei zu führen, um die bestehende Ordnung zu beseitigen. Die Entstehung totalitärer Staaten ist hierfür ein historisches Beispiel. (z.B. Untergang der Weimarer Republik und Aufstieg des dritten Reiches!)

Alle Leugner der Zinskritik (vor allem der seriösen Zinskritik), die Kritik am Zins pauschal undifferenziert ablehnen, sollten sich darüber im Klaren werden welche unfreiwilligen Lakaienrolle sie einnehmen.

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