Folgender Artikel von 2011 greift die Rolle der Medien und die Psychologie der Manipulation auf. Zwar an einem anderen Angst-Thema, doch die Analogien sind unübersehbar. Es geht immer wieder um die Psychologie der Manipulation mittels Fixierung auf ein Bedrohungsszenario und potenzierte Angsterzeugung durch Panik-Mantras.
Das Schreckliche ist da, unbestritten gibt es schreckliche Ereignisse. Jedoch wird medial immer ein Kult um das Schreckliche gemacht, ein Kult, der aus dem Schrecklichen eine Anbetung des Schrecklichen macht, einen kultischen Götzendienst, wodurch es in unseren Köpfen über sich hinauswächst und in unserem Inneren mehr Unheil anrichtet, als es das im Außen tut.
Das heißt, nicht das Schreckliche, Katastrohen, Kriege, Krankheiten sind das “Problem”. Sondern was daraus medial gemacht wird, in unseren Köpfen, in unserer Wahrnehmung, in unseren Emotionalkörpern. Die Medien verhindern mit ihrem Kult um das Schreckliche jede sachgemäße Auseinandersetzung. Und damit jeden vernünftigen Umgang mit den Herausforderungen des Lebens. Denn sie ereifern sich um das Destruktive, reden es herbei, bauschen es auf, beten es damit an und erweisen dem Schrecklichen die Ehre! (Man denke an den Weihnachtsbaum 2020 mit Corona-Kugeln im Kanzleramt – wie krank das ist!)
Das ist das Kranke an dem, was hier gerade passiert! Eine Lösung darf es nicht geben! Und schon gar keine Verbesserung der Lage. Das Schreckliche entwickelt in den Medien ein Eigenleben, es nährt sich von den Figuren, die es anbeten, die sich am Schrecklichen profilieren. Es ist eine Symbiose zwischen dem Destruktiven und dem, der es braucht, um sich daran zu laben. Damit wird jedes Problem unlösbar, denn es wird gebraucht für die Angststarre in der Bevölkerung, mit der andere Ziele angepeilt werden. Und wenn ein Problem dann irgendwann als Panikmotor ungeeignet erscheint (ob gelöst oder nicht, ist dabei unerheblich), dann wird es in den Medien schnell “abgelöst” durch ein neues, noch viiieeel schlimmeres Problem. Die diffuse Angst, die dabei entsteht, projiziert in Windeseile ein neues Schreckensszenario auf die Projektionsfläche konstruierter medialer Realität.
Das Schreckliche muss für die Angstprediger erzeugt und erhalten bleiben, damit die Herrschaft der “Retter” gesichert bleibt, die die Bedrohungen für ihren Narzissmus brauchen. Damit die Angst bleibt, ohne die die finsteren und erbärmlichen Dämonen der Angst keine Abhängigkeiten erzeugen können. Sie brauchen die Angst für ihr eigenes Ich, ohne die es implodieren würde. Sie wären nichts ohne die Angst der vielen Menschen um sie herum! Sie nähren sich von der Angst, weil sie selber leer sind, entmenschlicht. Fast schon könnte man wieder Mitleid mit ihnen haben.
Wir müssen nur auf folgendes achten: Durch diese gefährliche innerpsychische Dynamik kann eine kollektive und individuelle Sucht nach Angst entstehen, eine kollektive Angstneurose. Wir müssen also lernen, wie wir mit den Risiken des Lebens, mit unseren Ängsten bewusst umgehen, und auch diese Gefühle in unser Leben integrieren. So sind wir weniger anfällig für die Angstprediger, die uns in einem dauerhaften Stress-Zustand der Angst und Angstabwehr gefangen halten wollen.