2. Oktober 2025

Wann Demokratie funktioniert

„Was haben Richard von Weizsäcker, Jürgen Habermas und Helmut Schmidt miteinander gemeinsam?
Sie haben alle in einem wesentlichen Punkt missverstanden, wie Demokratie funktioniert.
Damit sind sie nicht allein. Ich zum Beispiel habe mich auch geirrt. Und wahrscheinlich fast alle Menschen, die in Demokratien leben, von den alten Griechen bis heute.
Der Irrtum, um den es geht, gehört so sehr zu unserer politischen Erziehung, dass ihn kaum jemand infrage stellt: Demokratie, heißt es, lebt vom Gespräch, vom Austausch von Argumenten. In Athen stritten freie Bürger auf der Agora. Reden und Gegenreden, so die Überzeugung, sollten Macht bändigen und Weisheit ans Licht bringen. Das Motto von Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt lautete: „Demokratie besteht aus Debatte und anschließender Entscheidung aufgrund der Debatte.“ Der Philosoph Jürgen Habermas schwärmte vom Aufstieg einer bürgerlichen Öffentlichkeit im 18. Jahrhundert, die in Kaffeehäusern und Tischgesellschaften des Bürgertums begann: Menschen sollten nicht länger mit Waffen oder blindem Gehorsam ihre Konflikte austragen, sondern mit Worten. Und liberale Intellektuelle glauben noch immer an einen Markplatz der Ideen, auf dem sich die besten Argumente durchsetzen. „

So beginnt eine Beitrag der Krautreporter (https://krautreporter.de/politik-und-macht/6026-dieses-buch-hat-mir-gezeigt-was-die-meinung-von-menschen-wirklich-andert)

„Nun ja. 2025 kam eine junge Frau daher und veröffentlichte ein Buch, das diese Idee ins Wanken bringt. „Don’t Talk About Politics“ heißt es. Sarah Stein Lubrano erforscht seit Jahren die Schnittstelle zwischen Psychologie und Politik. Sie sagt: Worte werden überschätzt. Debatten werden die Demokratie nicht retten. Sie sind sogar Teil des Problems. Sie kosten Energie, verstärken Fronten und spielen am Ende vor allem den Mächtigen in die Hände.
Frech? Ja, das ist es. Aber Sarah Stein Lubrano hat verdammt gute Argumente.
Ihr Buch bietet eine neue Erklärung dafür, warum politische Gespräche sich in den vergangenen Jahren zunehmend anfühlen wie ein chaotischer Kindergeburtstag: Alle schreien durcheinander, jeder will recht haben und am Ende ist etwas kaputt.
Das klingt auf den ersten Blick hoffnungslos. Auf den zweiten ist es eine enorme Erleichterung. Denn wir können aufhören, den Onkel beim Familienessen mit top Argumenten überzeugen zu wollen, dass es den Klimawandel wirklich gibt. Wir müssen uns nicht mehr auf sozialen Medien anbrüllen. Es gibt einen besseren Weg. Und der hat damit zu tun, wie unser Gehirn funktioniert.“

Soweit der offen lesbare Beitrag, der Rest per Anmeldung. (und damit mir unbekannt)

Aber allein dieser Teil ist voller Sprengstoff für die Demokratie. Allein der Satz: „Debatten werden die Demokratie nicht retten“ geht unter die Haut. Nun, zum Teil hat sich der Anteil der Demokraten der Fraktion „unsere Demokratie“ ja schon von der Debattenkultur verabschiedet und sich unter die Mauerbauer begeben. Nun ja, keine Mauer wie vormals quer durchs Land, aber queer durch die Köpfe.

Aber wie funktioniert Demokratie denn nun eigentlich – oder besser: WANN funktioniert Demokratie wirklich?

Demokratie funktioniert immer dann am besten, wenn die Ökonomie in der betreffenden Gesellschaft es jedem einzelnen ermöglicht, seine materiellen Bedürfnisse zu befriedigen. Das heißt, alle profitieren annähernd gleich von ihrem Wirken, Tätig sein. Ist das nicht der Fall, oder verschiebt sich das Verhältniss zu gunsten einer Gruppe der Gesellschaft, sprich wenige erhalten einen größeren Anteil vom Bruttosozialprodukt als die produktive Menge, beginnt die Demokratie zu bröckeln.

In Deutschland war diese Entwicklung sehr gut zu beobachten.

Im Westen wurde nach der 45 untergegangen Diktatur zunächst nach marktwirtschaftlichen Prinzipen eine Wiederbelebung der Wirtschaft im Zusammenhang mit einer generellen Währungsreform angegangen. Was passierte ist allen gut bekannt. Man kann fast von einer mustergültigen Entwicklung sprechen. Stichwort: Wirtschaftswunder. Die D-Mark funktionierte als schnell kreisende Währung und schuf Wohlstand und damit Zufriedenheit. Die ersten Wirtschaftskrisen (Ölkrise) konnten leicht überwunden werden. Die Demokratie funktionierte.

Etwas anders im Osten. Zwar erfolgte auch hier eine Währungsreform, aber der Marktwirtschaft wurde ade gesagt. Entprechend dem großen Bruder, welcher zusatzlich seine gesamten ihm zustehenden Reparationszahlungen allein aus der DDR erhielt, wurde die Wirtschaft als Planwirtschaft umgestaltet. Das im dritten Reich installierte Prinzip, die (unfehlbare) Regierung gibt vor was und wieviel die Unternehmen und Betriebe zu produzieren und zu erwirtschaften haben, wurde weiterentwickelt. Das Ergebniss: Theorie und Praxis – Angebot und Nachfrage klafften weit auseinander. Der Wirtschaft fehlte jegliche Flexibilität, wie sie in einer funktionierenden Marktwirtschaft gäng und gäbe ist. Die Demokratie blieb zwar dem Namen nach erhalten – sogar im Doppel genannt: Volksdemokratie – wurde aber, vor allem aus westlich-demokratischer Sicht, als Diktatur gesehen.

Und seit dem gilt: Demokratievarianten, welche der aktuell westlichen Demokratie widersprechen, sind keine KEINE Demokratie sondern Diktatur. Der oberste im Staate. selbst wenn mehrheitlich gewählt, Diktator und zur Überwindung und Befreiung der dortigen Menschen ist jedes Mittel (inklusive Panzer und Raketen) recht, ob die dort wollen oder nicht.

Während also im Westen alle von der wirtschaftlichen Entwicklung partizipierten, blieb der Osten als „Mangelgesellschaft“ in Erinnerung.
Mit Blick auf die durch wirtschaftlichen Wohlstand des Westens dort bestehende Demokratie entwickelt sich jedoch auch im Untergrund des Ostens eine demokratische Bewegung, welche dann 89 die sich Volksdemokratie nennende „Diktatur“ beseitigte.

Heute beobachten wir wieder eine durch Ausschluss vom wirtschaftlichen Ertragsgewinn wachsende Teilung der Bevölkerung. Während ein kleiner, bereits besitzender Teil seine Vermögen immer drastischer vergrößert, müssen immer mehr den Gürtel enger schnallen. Die „gewählten Volksvertreter“ befürworten dieses „Enger schnallen“ sogar noch. Es leben halt einige (Superreiche) über unsere Verhältnisse. Und die Befürworter sind quer durch fast alle Parteien zu finden. Oft selber Aktionäre und gutbezahlte Lobbyisten der Elite. Statt für Abhilfe zu sorgen, werden sogar im Rahmen „brüderlicher Verbundenheit“ ala DDR andere Staaten mit immer größeren Anteilen vom eigenen Bruttosozialprodukt versorgt. Und das eindeutig über die Köpfe der Werteschaffenden, der noch Produzierenden hinweg. Die klaffende Schere wird also gezielt und bewusst vergrößert. Widerpruch und Widerstand wird mit Hilfe von verschiedenen Kampanien, teils über die Medien, teils über sogenannte unabhängige NGOs, als rechts (was auch immer das sein soll – schließlich sind die Herren selber die echten Rechten), als demokratiefeindlich, ja als demokratiezerstörend verleugnet. Fragt sich nur, welcher der Demokratieformen gegenüber?

Die ökonomischen Verwerfungen führen zu einer Stärkung der Oligarchie und Arestokratie bis hin zur Autokratie. Bisher sehr deutlich in den USA zubeobachten, aber auch die Entwicklung in der EU und in Deutschland, eigentlich in allen westlichen „Demokratien“ ist diebezüglich sehr eindeutig. Die einstmals funktionierende Demokratie ist „unserer Demokratie“ gewichen. Und „Unsere Demokratie“ klingt irgendwie wie Volksdemokratie! Und die war nach westlicher Lesart eine …, richtig!

Der Grund: Die Marktwirtschaft als Grundlage menschlichen Zusammenwirkens und ökonomischer wie sozialer Gerechtigkeit ist dem Monopolismus und Kapitalismus zum Opfer gefallen. Unser Zinsgeldsystem hat nach nun mehr fast 80 Jahren die Masse des vorhandenen Tauschmittels Geld durch den Zinseszinseffekt in den Händen weniger konzentriert. Die „freie“ Wirtschaft kommt dadurch zum Erliegen. Monopolbedingt etabliert sich eine „Mangelgesellschaft“.
Die nun mehr „Besitzenden“ (Blackrock, Soros, Gates und Co mal als Schlagworte genannt) sind durch ihre Vermögen mit einer unvorstellbaren Macht ausgestattet. „Demokratische Debatten“ können zwar gern geführt werden, werden aber an der Überherrschaft der Genannten verpuffen. „Unsere demokratischen“ Politker stehen direkt oder indirekt auf deren Gehaltslisten und sind Befehlsempfänger. Als Vertreter „unserer Demokratie“ sind sie auch für die fortschreitende Spaltung der Gesellschaft verantwortlich. Diese treibt mitunter auch komische Blüten, wenn man zum Beispiel sich widersetzenden Bürger aus dem Osten trotz 89 fehlende Demokratieerfahrungen unterstellt während man voller Stolz selber bar jeder Diktaturerfahrung ist.

Wer in einer Diktatur aufgewachsen ist, hat meist noch nicht einmal soviel davon mit bekommen. Gesellschaftliche Erziehung (einer der Gründe warum die Erziehung vom Elternhaus (Herdprämie!) weg zur sogeannten frühkindlichen Bildung (alleinseeligmachende KITA) probagiert wird) und mediale Manipulation machen Blind. Im Rückblick für viele mit den Worten „es war ja nicht alles schlecht“ zusammen gefasst. Diktatur wird erst dann spürbar, wenn man beginnt eigene Ansichten und Meinungen zu entwickeln, welche mit der Herrschenden nicht in völligen Einklang sind. Und wenn man dann gar versucht, die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen zu veröffentlichen oder gar umzusetzen. Die Folge: Schuldzuweisungen, Anprangerung, Verfolgung …
Im Gegensatz zur Demokratie, wo jeder alles machen und sagen kann, es aber kaum einen interessiert. Es sei denn, jemand „Einflussreiches“ findet das für sich sehr nützlich.
Wenn aber eine Demokratie beginnt, z.B. Sprache zu kontrollieren, Worte neu- und Umzudeuten, Medien Informationen filtern und bestimmte Teile derselben weglassen, wenn angefangen wird Schuldige für selbstverursachte Missstände zu suchen und man diese öffentlich anprangert, dann beginnt die Demokratie sich zuwandeln. Doch merken? , … gesellschaftliche Erziehung und mediale Manipulation machen Blind.

Die sich anbietende „Alternative für Deutschland“ wurde erfolgreich auftragsgemäß unterwandert und an den Start gebracht, um den Unmut der Abgehängten aufzufangen. Ihr Vorteil, und dieser wird durch die Brandmauerpolitik „unserer Demokratie“ abgesichert: Selbst ohne echte Lösungen, konnte sie, da noch nie in politischer Verantwortung, die Abgehängten bisher nicht regierungspolitisch verarschen.

Die immer rascher voranschreitende Kapitalkonzentration, der damit verbundene weiter voranschreitenden wirtschaftliche Niedergang und der so verursachte Demokratieabbau führt unsere Gesellschaft jedoch letzlich gesetzmäßig in die offene Diktatur. Ob es eine Diktatur „unserer Demokratie“ oder spätestens ab 2033 (wenn keine vorgezogenen Wahlen) die Alleinherrschaft der Afd ist, das ist noch offen.

Aber!

Entsprechend der Tatsache, dass die natürliche gesellschaftliche Entwicklung jeder menschlichen Gemeinschaft immer ihm Rahmen ihrer Ökonomie verläuft, ist ein Zurück zur Demokratie ist möglich. Sogar ihre Weiterentwicklung in eine herrschaftsfreie Gesellschaft. Doch die oben angesprochene Debattenkultur wird in der Tat wenig bis gar nicht helfen.
Wer sich an den Film „Das Wunder von Wörgl“ erinnert, konnte dort sehen wie der praktizierte Freigeldversuch die Nationalsozialisten aus der Öffentlichkeit verdrängte. Erst das Verbot der „Arbeitsgutscheine“ durch die staatlichen Vertreter der Oligarchie brachte diesen auch in Wörgl wieder Oberwasser.
Ein Zurück ist allein möglich mit praktizierter Marktwirtschaft. Und diese braucht für ihren Neustart eine sofortige Boden- und Ressourcenreform nach freiwirtschaftlichen Prinzipien und zur Absicherung die Einführung einer konstruktiv umlaufgesicherten Währung, eine echte Geldreform also.
Wie es funktioniert beschreibt die NWO der Freiwirtschaft.

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