11. Dezember 2024

Jugend wählt(e)

vor allen Wahlen werden an den Schulen Jugendwahlen durchgeführt. So auch jetzt vor den Landtagswahlen. Ergebnisse im einzelnen – also wie die Schüler in der eigenen Schule gewählt haben – werden meist nicht veröffentlicht. Nicht einmal die Schüler haben ein Ergebniss bis jetzt erfahren. Und ohne vorgreifen zu wollen – Wer wollte doch gleich ein Jugendwahlrecht ab 16 Jahren einführen?

Jugendwahlstudie 2024: “Der Regierung sind wir einfache Menschen egal” – Sorge vor AfD und Grünen

Jugendforscher attestieren im Rahmen einer “repräsentativen” Umfrage den Jugendlichen in Deutschland eine Abkehr vom klassischen “Links-Rechts-Schema”. (hier eröffnen sich auch Perspektiven für eine Partei, welche von vorn herein nicht in dieses Schema passt!!) Zum Thema Perspektivlosigkeit ist die Zuversicht bei der sogenannten Generation Z demnach im Westen geringer als im Osten.

Jugendwahlstudie 2024: "Der Regierung sind wir einfache Menschen egal" – Sorge vor AfD und Grünen
Jugendliche auf dem Lollapalooza-Festival in Berlin – Ablenkung vom perspektivlosen Alltag (Symbolbild).

Wenige Tage vor dem mit Spannung erwarteten Wahlsonntag in Thüringen und Sachsen am 1. September erklären die Macher der “Jugendwahlstudie 2024”, das Institut für Generationenforschung, die Auswertungen der befragten Jugendlichen der Zielgruppe: 16- bis 25-Jährige hätten ergeben, dass ein “neues Verständnis von Politik, Extremismus und Gemeinschaft bei den Erstwählern” festgestellt werden könne. Demnach würden 26 Prozent der Befragten das klassische Links-Rechts-Schema ablehnen. Die Studie erhielt die Überschrift: “Politische Rosinenpickerei (Cherry Picking) der Generation Z”.

Weitere Auswertungen belegen, dass 41 Prozent der Befragten der Aussage demnach “eher bis voll zustimmen: “Ich bin mir sicher, der Regierung sind wir einfache Menschen egal.” Jugendliche, die sich für diese Wahrnehmung entschlossen, gaben zu einer potenziellen Erstwählerentscheidung zu Protokoll:

Screenshot: Studie IfG

Studienleiter und Generationenforscher Dr. Rüdiger Maas kommentierte das Ergebnis mit der Feststellung, für ihn zeichne sich damit ab, dass “mittlerweile eine große Toleranz der Generation Z für Rassismus und reaktionäre Politik” existiere.

Mit diesem Kommentar hat der «Studienleiter» die Einschätzung der meisten Jugendlichen doch bereits bestens bewiesen. Sie sagen: «den oberen sind wir doch egal» und er stigmatisiert sie sofort (bestraft sie, in dem er sie in die böse rechte Ecke stellt.

Das ist keine Studie, sondern ein Erziehungsmaßnahme!

32 Prozent Zustimmung konnten die Jugendlichen der Aussage: “Ich bin mir sicher die Regierung arbeitet gegen die Bevölkerung” abgewinnen, bezogen auf das Wahlverhalten wie folgt in der Studie dargelegt:

Screenshot: Studie IfG

Maas erklärt zu den entsprechenden Umfrageergebnissen, im Rahmen der durchgeführten Gespräche habe sich gezeigt, dass die Befragten mehrheitlich “Zukunftsängste und ein Gefühl von Hoffnungslosigkeit empfinden.” Die Befragungen zeigten, dass als wichtigstes politisches Thema die Migration genannt wurde. Die Themen Klimawandel und Umweltschutz hätten dagegen “bei den 16- bis 25-Jährigen an Bedeutung verloren, mit Folgen für die Zustimmungswerte der Grünen.” Dazu heißt es:

“Asyl-Migration wird als wichtiges Problem von nahezu allen Befragten genannt, unabhängig ihrer potenziellen Parteizugehörigkeit. Auffällig war eine Unterscheidung zwischen: Menschen mit Migrationshintergrund die sich “integrieren” und die, die dies vermeintlich nicht tun.” 

Weitere Spitzenthemen in Gesprächen bei Jugendlichen lauten “Rechtsextremismus und Klimawandel”, dies zu gleichen Teilen. Dazu erklären die Studienmacher:

“Viele junge Menschen gaben Rechtsextremismus und Rassismus als Problem an, vor allem Wähler der Grünen und der Linken.”

In der Rubrik “Angst vor der Zukunft” ergaben die Auswertungen:

  • Platz 1: 65 Prozent der befragten ostdeutschen und 74 Prozent der westdeutschen Erstwähler gaben an, Angst vor der AfD zu haben. 62 Prozent der AfD-Wähler finden den Kurs der AfD richtig. 38 Prozent wünschen sich einen weniger extremen Rechtskurs.
  • Platz 2: 30 Prozent der befragten ostdeutschen Erstwähler und 25 Prozent der westdeutschen gaben an, Angst vor den Grünen zu haben. Dies trifft zu 83 Prozent auf potenzielle AfD bzw. auf 35 Prozent BSW-Wähler zu.

Die Grünen werden von den Befragten als “extreme Partei” wahrgenommen, die laut Interviewaussagen “in das Leben der Menschen eingreifen will (Stichworte Heizungsgesetz oder Verbrennerverbot).” Viele sehen die Partei der Studie zufolge sogar als Bedrohung. 25 Prozent der Befragten im Westen und 30 Prozent im Osten gaben an, dass “die Partei ihnen Angst mache.”

Platz 3 fiel auf das BSW, wobei “vor allem potenzielle Wähler linker Parteien (Linke, Grüne, Volt) Ängste vor dem BSW” nannten. Potenzielle AfD-Wähler gaben zu Protokoll, dass “die inhaltlichen Positionen der Partei am wichtigsten für ihre Wahlentscheidung sind.”

Zum Thema Zukunftsvisionen und Perspektivlosigkeit heißt es in der Studie:

“Im Westen ist die Zuversicht geringer als im Osten. Auf die Frage: ‘Was gibt dir zurzeit am meisten Zuversicht?’, konnten 56 Prozent der befragten Erstwähler nichts nennen, dass ihnen Zuversicht gibt. In den Validierungsinterviews wurden Perspektivlosigkeit sowie ein Gefühl der Ohnmacht erwähnt. Vor allem wurden die Themenfelder Rente, soziale Ungleichheit und finanzielle Aussichten genannt.” 

Bei der Meinungsbildung der Generation Z spielen laut der Erhebung soziale Medien eine zentrale Rolle. Mehr als die Hälfte der Befragten nutzen demnach ausschließlich die bekannten Social-Media-Plattformen, wie Instagram und TikTok, zur eigenen Information. Die Studienmacher bemerken zu diesem Thema:

“Die klassischen Medien haben ihre Glaubwürdigkeit bei der Jugend verloren.”

Zum Thema der gewählten Überschrift des unterstellten “Cherry Picking” bei der Generation Z heißt es laut dem Studienleiter:

“Man kann sich links einordnen und gleichzeitig AfD wählen – das ist bei dieser Generation möglich.”

Die Befragungen erfolgten im Zeitraum Anfang Juli bis Mitte August 2024. Insgesamt wurden 1.002 Teilnehmerinnen und Teilnehmer interviewt.

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