19. März 2024

Psycho-Politik und Framing

Es wird immer deutlicher: Im Turbo-Kapitalismus mutiert Politik zur reinen Gesinnungsmaschinerie. Sie gestaltete nicht mehr die Bedingungen einer menschenwürdigen Existenz, sondern transformiert den Menschen geistig in einen Befehlsempfänger, der nicht einmal mehr merkt, dass er einer ist.

Ich habe mich lange Zeit gefragt, wie man die natürliche Wahrnehmung des Menschen derart manipulieren kann, dass jener (siehe letzter Artikel zum Obrigkeitshörigkeit) entgegen all seinen Wahrnehmungen und seines sozialen Gewissens unbemerkt zu widernatürlichem und masochistischem Verhalten „umgepolt“ werden kann. Das Milgram-Experiment zeigte, wie sehr der Bürger (der, der bürgt für die Verbrechen der Obrigkeit) bereits im Joch der Obrigkeitshörigkeit angekommen ist. Allerdings beobachte ich eine weitere raffinierte Methode, das Vernünftige zu diskreditieren, ohne dass dies gleich bemerkt wird.

Es scheint mir kein Zufall zu sein, dass von der AFD beispielsweise viele nachvollziehbare und vernünftige Argumente zur Corona-Politik etc. vorgebracht werden. Man kann zu dieser Partei stehen, wie man will. Jedoch erfüllt sie im gesamten Manipulationsgeschehen der „Politik“ eine wichtige Funktion. Sie eignet sich zum framen. Was ist damit gemeint?

Framing bedeutet, dass bestimmte Inhalte in einen anderen, gezielt ausgesuchten Kontext (Bezugsrahmen) gesetzt werden, um den Inhalt selbst in seiner Bedeutung zu verändern. Ein Beispiel:

Ein Mann liebt Gartenzwerge in seinem Garten und stellt diese dort auf. In derselben Straße wohnt drei Hausnummern weiter ein AFD-Politiker. Dieser kommt zufällig eines Tages am Gartenzaun in einen Smalltalk mit dem Gartenzwerg-Liebhaber übers aktuelle Wetter. Dies sieht „zufällig“ ein Journalist, der gleich darauf herumerzählt, „dass Gartenzwergliebhaber ganz offensichtlich gerne das Gespräch zu rechtsradikalen Kräften suchen. Es müsse also gefragt werden, ob an den Gartenzwergen die rechtsradikale Gesinnung des Gartenbesitzers erkennbar sei.“

Dieses Beispiel, gewiss überspitzt, aber pointiert, zeigt, wie sehr unsere Wertung in eine bestimmte Richtung, in einen bestimmten Deutungszusammenhang gezwängt werden kann. Wenn nun von der AFD bestimmte Inhalte vorgetragen werden, die durchaus vernünftig und logisch sind, dann werden diese Inhalte durch diese Kontextualisierung (von der „bösen AFD“ vertreten) verdächtig. Diese Inhalte werden mit der ideologischen Form identifiziert (alles, was die AFD sagt, ist „rechts“, also böse und schlecht) und werden dadurch gesinnungsnegativ konnotiert.

Wenn also das Vernünftige von den offiziell „Bösen“ vertreten wird, dann wird die Vernunft in einen negativen Gesinnungszusammenhang gebracht und neutralisiert. Es kann dann immer behauptet werden, dass diese Meinung (z.B. Ich möchte keine experimentellen Impfstoffe in meinem Körper) von der AFD vertreten wird und ob man hier nicht rechtsradikal eingestellt sei. Dieses Framing drängt jeden Bürger in eine Defensive, sobald sich dieser gegen bestimmte Regierungsentscheidungen positioniert. Denn die AFD könnte das ja auch so sehen und dann wäre das Argument ja „rechtsradikal“.

Dieses Framing führt dazu, dass jeder, der Demokratie für sich in Anspruch nimmt, also eine eigene Meinung vertritt, plötzlich als „Demokratie-Feind“ dasteht, weil er in einen rechtsradikalen Kontext mit seiner Meinung gestellt wird. Dieses Framing ist eine Psycho-Methode, um den Bürger zu entmündigen und kaltzustellen, sobald sich dieser an bestimmten Punkten regierungs-nonkonform positioniert.

Dieses Psycho-Spiel können wir nur überwinden, wenn wir es durchschauen. Wenn wir das Schwachsinnige an der künstlich aufrecht erhaltenden Rechts-Links-Matrix durchschauen, die keinen anderen Zweck verfolgt, als Denkverbote, Gruppenzwang und Konformität zu erzeugen. Und wo das hinführt, sollten wir alle längst begriffen haben.

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